Was tun gegen häufige Harnwegsinfekte?

Wenn jeder Toilettengang zur Qual wird und nach einigen Wochen bereits die nächste Harnwegsinfektion ansteht, ist es Zeit einer erneuten Infektion vorzubeugen. Vor allem Frauen unter 30 oder nach der Menopause sowie Männer im höheren Alter leiden häufig an einer schmerzhaften Harnleiter- oder Blaseninfektion. In der Regel handelt es sich dabei um einen sogenannten unkomplizierten HWI, der häufig mit Antibiotika behandelt wird. Bei einem aufsteigenden Infekt, der auch die Nieren oder bei Männern die Prostata betrifft, ist die Behandlung mit Antibiotika berechtigt. Gibt es aber keine komplizierenden Faktoren wie z.B. Schwangerschaft, akutes Fieber oder Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Nierensteine sollte man versuchen ohne auszukommen. Gerade bei häufigen Harnwegsinfekten besteht die Gefahr, dass sich sonst Antibiotika-Resistenzen entwickeln. Nicht selten „verstecken“ sich nach einer vermeintlich erfolgreichen Antibiose Bakterien. Eine Kontrolle des Urins auf Restbakterien kann deshalb nach der Behandlung sinnvoll sein.

Alternativen bei einem leichten Verlauf ohne Vorerkrankungen wie eine Nierenbeckeninfektion sind entzündungshemmende Schmerzmittel. Daneben helfen auch pflanzliche Mittel mit Bärentraubenblättern, Kapuzinerkresse, Tausendgüldenkraut, Liebstöckel oder Meerrettichwurzel. Blasen- und Nierentees unterstützen außerdem die Ausscheidung. Ohnehin ist es wichtig während eines HWI min. 2 Liter täglich zu trinken, auch wenn man dies aufgrund der brennenden Schmerzen beim Wasserlassen eher vermeiden möchte. Die Intimhygiene sollte man reduzieren. Wärme durch Umschläge oder eine Wärmflasche lindert Krämpfe und auch auf warme Füße achten. D-Mannose sowie konzentrierter Cranberry- oder Preiselbeersaft helfen nicht nur bei einem akuten Infekt, sondern auch präventiv. Nicht zuletzt sollte man bei wiederkehrenden Entzündungen und schon bestehenden Resistenzen eine Darmsanierung in Angriff nehmen sowie den Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht bringen, z. B. durch eine überwiegend vegane Ernährung.