Ruprechtskraut – Reinigend und aufmunternd

Mancher kennt es wegen seines intensiven Geruchs auch als „Stinkender Storchschnabel“. In mittelalterlichen Schriften zur Heilkunde wurde es Gichtkraut genannt, was schon deutlich auf seine Heilkraft hinweist. Nicht jeder findet seine erdige würzige Note unangenehm, allerdings wird es – obwohl gut essbar, nur selten in der Küche eingesetzt. Eher werden seine Blüten zur Dekoration von Desserts und Torten verwendet. Als altes Heil- und Hausmittel trifft man das Ruprechtskraut in lichten Wäldern, im Gebüsch, an Mauern sowie in schattigen und feuchten Ecken. Es blüht von Mai bis August und kann in Bündeln getrocknet oder auch frisch verwendet werden. In der Schulmedizin sucht man es vergeblich, aber die antike Volksheilkunde empfahl es vor allem in Form von Umschlägen und Waschungen bei Wunden und Geschwüren. Viele halten es für eine unterschätzte Heilpflanze, die bei unterschiedlichen Beschwerden Anwendung finden kann, wie beispielsweise als Erste-Hilfe-Mittel gegen kleinere Wunden und Entzündungen.

Gegen Melancholie und Schockstarre
In der Homöopathie kennt man es als Geranium robertianum. Es wird wegen seiner ausleitenden, harntreibenden, entzündungshemmenden und zusammenziehenden Wirkung vor allem zur Stillung von Blutungen, bei Insektenstichen sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt. Die reichlich enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe machen es als Tee auch zu einem krampflösenden Heilmittel bei Verdauungsbeschwerden. Außerdem eignet es sich gut für Frühjahrs- und Entgiftungskuren, zur Blutreinigung, bei Menstruationsbeschwerden und Bauchkrämpfen. Daneben wird ihm gleichfalls eine starke Wirkung auf die Psyche bei Traumata, Schockzuständen, inneren Blockaden sowie Depressionen nachgesagt. Schon Hildegard von Bingen empfahl das Ruprechtskraut im Mittelalter gegen Melancholie und Reizbarkeit.

Wirkt Chlorophyll als Superfood?

Ob im grünen Smoothie oder im trendigen Chlorophyll-Wasser, überall steckt reichlich Chlorophyll drin, das als ultimatives Beauty- und Fitness-Elixier vor allem in den Online-Netzwerken propagiert wird. Glaubt man Influencern soll es die Haut jung erhalten und gleichzeitig gegen Pickel und Akne helfen. Dabei handelt es sich schlicht um das Blattgrün aus grünem Gemüse. So wie viele Pflanzenstoffe ist es gesund und gehört ohnehin auf den täglichen Speiseplan. Besonders viel Chlorophyll findet man in Grünkohl, Petersilie und Spinat, etwas weniger in Brokkoli, Erbsen, grünen Bohnen, Rosenkohl und grünem Spargel. Ein Wundermittel ist also nicht, zumal man davon ausgehen kann, dass es auf dem Teller gesünder ist, als in Form von Pillen, Tropfen oder Pulver. So wie er in den Pflanzen für die Versorgung mit Sauerstoff zuständig ist, wirkt er sich auch im menschlichen Organismus positiv auf den Sauerstoffgehalt im Blut aus, stärkt die Blutbildung und -entgiftung. Es hat chemisch gesehen einen ähnlichen Aufbau wie das Hämoglobin, mit dem kleinen Unterschied, dass es nicht rot, sondern grün ist.

Gegen Mund- und Körpergeruch
Aus medizinischer Sicht ist es vor allem für die Prävention und Behandlung einzelner Krebsarten interessant. Ebenso hilft es bei der Reduzierung von Entzündungsprozessen und wird aufgrund seiner blutreinigenden und antioxidativen Eigenschaften eingesetzt. Bekannt ist es auch als wirksames Mittel gegen Mund- und Körpergerüche. In seiner ursprünglichen Form wirken neben dem Chlorophyll aber eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralien mit. Deshalb ersetzen ein paar Tropfen Chlorophyll eben nicht so einfach 100 g Spinat oder Brokkoli. Wird es aus medizinischen Gründen verwendet, ist oft eine höhere Dosierung nötig wie etwa 200 – 300 mg gegen Körpergeruch. Äußerlich angewendet verbessert Chlorophyll auch die Wundheilung. Chlorophyllwasser kann als Anti-Aging- und Immunbooster also gut durch eine Extra-Portion grünes Gemüse ersetzt werden.

Sauerstoff für die Haut

Sauerstoff ist für alle Stoffwechselvorgänge im Körper notwendig und spielt auch in der Haut eine wichtige Rolle. Er hält sie jung und beschleunigt die Heilung. Den größten Teil bekommt sie hierfür aus dem Blutkreislauf, 5 Prozent wird aber auch direkt über die Hautoberfläche aufgenommen. Ein Spaziergang im sauerstoffreichen Wald, in den Bergen oder am Meer geben ihr Frische, helfen bei der Regeneration und der Neubildung von Hautzellen. Mindestens 30 Minuten täglich sind im Freien für eine ausreichende Zufuhr nötig. Sauerstoff wirkt wie ein natürliches Anti-Aging-Mittel, besonders in stressigen Lebensphasen. Die tiefe Bauchatmung entspannt nicht nur Kopf und Kreislauf, sondern auch die Haut. Gerade im täglichen Alltagsstress sollte man sich immer wieder bewusste Atempausen gönnen, denn ab dem 25. Lebensjahr sinkt der Sauerstoffgehalt in den Hautzellen. Während die unteren Schichten über die Durchblutung versorgt werden, sind die oberen Schichten auf die Zufuhr von außen angewiesen. Stubenhocker kann man leicht an einem fahlen müden Teint erkennen. Ähnliches gilt für abendliche Abschminkmuffel, da Make-up und Puderreste eine freie Atmung der Haut blockieren.

Transportiert Nährstoffe
Auch in der Kosmetik und bei der Hautpflege taucht Sauerstoff häufig auf, ob als Spray, Schaum, Dusche oder als Sauerstofftherapie. Letztere gibt es schon seit mehr als 120 Jahren und ist gerade seit einigen Jahren wieder verstärkt nachgefragt. Inzwischen kann man sich auch mit den passenden Geräten zu Hause eine Sauerstoffdusche gönnen, zur Hautpflege und zusätzlichen Sauerstoffversorgung. Wissenschaftlich nachgewiesen ist die Wirkung bisher aber nicht. Ähnliches gilt für die Anreicherung von Cremes, Seren und Ampullenkuren mit Sauerstoff. Allerdings geht man davon aus, dass Wirkstoffe durch die Kombination mit hochkonzentriertem Sauerstoff leichter in die Haut eindringen und sie so effektiver mit Vitaminen und auch Hyaluronsäure versorgen. Der glättende Effekt ist meist sofort sichtbar.

Sauerstoffkiller
Man kann die Sauerstoffversorgung der Haut aber auch ganz natürlich über die Ernährung anregen. Beispielsweise durch Eisen, das den Sauerstofftransport durch die roten Blutkörperchen optimiert. Wichtige Eisenlieferanten sind dunkles Fleisch, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und grünes Gemüse. Echte Sauerstoffkiller sind Stress, Schlafmangel und Rauchen. Die notwendige Eisenaufnahme wird dagegen durch Kaffee und schwarzen Tee gehemmt. Wieder einmal wirken also verschiedene Faktoren zusammen. Kurzfristige Sauerstoffbooster sind vor allem Oxygen-Masken, die den Stoffwechsel anregen und oft mit weiteren Phyto-Extrakten angereichert sind. Bubble-Masken werden gerne auch zur Tiefenreinigung eingesetzt.

Risikoschwangerschaft durch fehlende Impfung?

Die Verunsicherung bei Schwangeren in Punkto Corona-Impfung ist noch immer groß. Aktuelle Statistiken zeigen, dass die Impfquote unter schwangeren Frauen geringer ist als unter Nichtschwangeren. Und dies obwohl die Impfung seit April 2021 ihnen dringend empfohlen wird und als risikoarm gilt, wie weltweite Studien zeigen. Die hochansteckende Omikron-Variante hat die Situation nochmals verschärft. Zugleich verläuft allerdings gerade die Infektion mit der neuen Mutante häufig nur mit leichten Symptomen. Aber gilt das auch im Fall einer Schwangerschaft und welche Risiken gehen ungeimpfte Schwangere ein? Geimpfte haben in jedem Fall eine geringere Wahrscheinlichkeit sich zu infizieren oder einen schweren Verlauf zu erleiden.

Mehr Fehl- und Frühgeburten
Das Risiko ist vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel besonders hoch und betrifft vor allem mögliche Fehl- und Totgeburten um die 30. Schwangerschaftswoche. Eine kalifornische Studie von 2021 hat gezeigt, dass dieser Albtraum aller Eltern vor allem bei leichten Erkrankungen durch eine Ablösung der Plazenta erfolgte. Doch nicht nur das Kind ist gefährdet. Bei den untersuchten ungeimpften infizierten Frauen zeigten sich während der Schwangerschaft doppelt so häufig schwere Komplikationen an Herz, Niere oder Lunge, das gleiche galt für Frühgeburten. Embolien durch Thrombosen traten sogar dreimal so häufig auf. Eine Infektion während der Schwangerschaft ist also unbedingt zu vermeiden. Zu späteren Komplikationen in der Entwicklung der Babys nach einer Coronainfektion der schwangeren Mutter liegen derzeit noch keine Erkenntnisse vor, abgesehen von den bekannten Entwicklungsverzögerungen bei Frühgeborenen.

Viren in der Plazenta
Viele Schwangere fürchten Komplikationen durch die Impfung, die bisher aber durch keine der vorliegenden Studien bestätigt sind. Um das Risiko der üblichen Impfnebenwirkungen aber so gering wie möglich zu halten, empfiehlt das RKI eine Impfung erst ab dem zweiten Trimenon. Dass geringe Teile des Impfstoffes auf den Fötus übergehen, ist bisher nicht bestätigt. Bekannt ist dagegen, dass das Covid-19-Virus in seltenen Fällen in der Plazenta und im Fötus nachgewiesen wurde. Es kann also vorkommen, dass das Kind bereits bei der Geburt infiziert ist. Die Impfung mit einem mRNA-Impfstoff ist jederzeit während des zweiten und dritten Trimenons möglich. Aktuelle Daten aus mehreren Studien haben keine späteren Probleme durch die Impfung während und nach der Schwangerschaft erbracht. Es gibt auch keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko von Früh- und Fehlgeburten oder Komplikationen. Derzeit wird Schwangeren die Grundimmunisierung durch zwei Impfungen sowie eine Boosterimpfung empfohlen.

Aktueller Stand der Cannabis-Freigabe!

Mit der neuen Regierung wurde im Koalitionsvertrag die kontrollierte Freigabe von Cannabis an Erwachsene vereinbart. Nach der ersten Aufregung hat man davon aber nicht mehr viel gehört. Medizinischer Cannabis wird hierzulande schon seit einigen Jahren legal verschrieben, aber nur von wenigen Ärzten/innen sowie spezialisierten Apotheken wie der Bären-Apotheke ausgegeben, die auch den Einkauf regeln. Seit Mai kümmern sich die betroffenen Ministerien um die weitere Vorbereitung und Einbindung der Bundesländer, Verbände sowie Wissenschaftler. Ziel ist es, Wissen und Erfahrungen zu bündeln sowie Vorbehalte offen anzusprechen. Bei den Beratungen in den Fachgremien soll es insbesondere um die Bereiche des Jugend- und Gesundheitsschutzes, aber auch um den Anbau, nötige Lieferketten und die Besteuerung gehen. Diese Konsultationsphase wird über die Sommermonate erfolgen um dann im Herbst einen ersten Gesetzentwurf auf den Weg zu bringen. Durch weniger Repressionen soll so den Konsumenten mehr Schutz und Sicherheit gegeben werden.

Keine komplette Legalisierung
Eine regulierte Freigabe ist allerdings erheblich komplizierter als eine komplette Legalisierung. Alle Fragen nach dem wo, wie, was, wieviel und woher müssen geklärt werden. Dieser Vorgang wird vermutlich erst im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen sein. Letztlich soll der Cannabis-Konsum auch bei Jugendlichen nicht etwa gefördert, sondern reduziert werden. Alle Positionen vom Anbau bis zum Verkauf in den Apotheken mit Verkaufslizenz soll unter staatlicher Kontrolle stehen. Eine Abgabe an Jugendliche wird strafrechtlich sanktioniert sein und die Aufklärung zur Suchtprävention an den Schulen weiter ausgebaut. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat seine anfangs ablehnende Haltung inzwischen revidiert, denn verunreinigter Cannabis vom Schwarzmarkt berge ein erheblich höheres Gesundheitsrisiko als die kontrollierte Abgabe und ein kontrollierter Konsum.