Gesundheitstipps

Was bringt eine Sturzprophylaxe?

Stürze können jedem passieren. Gravierend sind ihre Folgen aber meist im Alter. Ein trainierter Körper mit aktiven Muskeln und einem guten Gleichgewichtssinn kann sich oft noch abfangen, wenn man ins Stolpern gerät oder ein Hindernis übersehen hat. Es gilt in jedem Alter einerseits die Beweglichkeit und Balance zu erhalten und andererseits sein häusliches Umfeld auf Stolperfallen zu kontrollieren. Auch regelmäßig einzunehmende Medikamente sollten auf das Risiko von Schwindel oder Kreislaufstörungen überprüft werden. Besonders sturzgefährdet sind aufgrund der Medikation und/oder der Krankheitsverläufe Menschen, die an Demenz, Depressionen, Parkinson, MS, Diabetes oder Herzproblemen leiden. Gerade hier ist es wichtig im Rahmen der Möglichkeiten für regelmäßigen Muskelaufbau und eine verbesserte Reaktionsfähigkeit durch Gymnastik, leichtes Krafttraining und Ballspiele zu sorgen. Auch die regelmäßige Kontrolle der Seh- und Hörfähigkeit gehört zur Sturzprophylaxe.

Muskeln, die nicht gebraucht werden und Körperfunktionen, die nur selten genutzt werden, bauen sich ab. Wenige Wochen genügen schon und die Muskulatur bildet sich zurück, z. B. nach einem Arm- oder Beinbruch. Gefürchtet und langwierig ist im Alter aber vor allem ein Oberschenkelhalsbruch. Nach einem überstandenen Sturz zeigen viele Patienten Anzeichen eines Post-Fall-Syndroms, mit zunehmender Gangunsicherheit, weniger Bewegung und dadurch einer weiteren Verschlechterung der Knochenstruktur oder zunehmender Osteoporose. Deshalb rechtzeitig mit einer Sturzprävention beginnen: viel Bewegung an frischer Luft, Kontrolle des Vitamin-D-Spiegels, Gleichgewichtstraining durch Treppen laufen und Gehen auf unebenen Wegen. So reduziert man auch die Angst vor einem neuen Sturz. Nicht zu vergessen: herumliegende Gegenstände wegräumen sowie rutschende Teppiche und Kabel entfernen. Man kann sein Sturzrisiko auch durch Tests überprüfen. Umfangreiche Mobilitätstests führt der Arzt oder Therapeut durch

Wie gefährlich ist eine Rauchgasvergiftung?

Der Herbst hat begonnen und vielerorts werden an kalten Abenden wieder Kamine und Öfen angeheizt. Bei aller Gemütlichkeit wird oft vergessen, dass dabei ein geruchsloses und unsichtbares Gas entstehen kann. An einer Kohlenmonoxidvergiftung sterben allein in Deutschland über 4000 Menschen jährlich und die Zahl der Vergiftungen steigt von Jahr zu Jahr. Auch Gasthermen, Heizpilze und Indoor-Grills gehören zu den Gefahrenquellen. Kohlenmonoxid entsteht, wenn Öl, Gas, Holz, Pellets oder Grillkohle verbrennen und die Sauerstoffzufuhr zu weit absinkt. Ein geöffnetes Fenster ist nicht ausreichend um die Entwicklung von CO-Gas zu verhindern. Auch die nötige Ab- und Zuluft von Gasthermen, Kaminen und Öfen muss regelmäßig geprüft werden. Gas- und Holzkohlegrills oder Heizpilze gehören deshalb niemals in Innenräume.

Eine CO-Vergiftung ist so gefährlich, weil Betroffene sie kaum bemerken oder die Symptome falsch deuten. Es beginnt mit leichten Kopfschmerzen und Übelkeit, dann kommen Schwindel und Müdigkeit. All dies kann man fälschlich auch mit einem leichten Alkoholrausch verwechseln. Je nach Höhe der CO-Konzentration in der Luft wird man innerhalb weniger Minuten ohnmächtig. Das Gas gelangt über die Lunge in den Blutkreislauf und bindet sich an den roten Blutfarbstoff, das Hämoglobin. Dies kann den Sauerstofftransport so nicht mehr erfüllen. Die Organe sind nicht mehr ausreichend versorgt, der Mensch wird bewusstlos und erstickt. Helfer müssen als erstes für Frischluft sorgen, dann erst versuchen Betroffene ins Freie zu bringen und anschließend den Rettungsdienst rufen. Inzwischen mehren sich Unfälle in Shisha-Bars, da auch hier das Risiko einer zu geringen Frischluftzufuhr unterschätzt wird. Betroffene bekommen beim Verdacht einer CO-Vergiftung Sauerstoff und werden in schweren Fällen für einige Tage in einer Druckkammer behandelt. Ein wirksames Mittel gegen die Gefahr einer Rauchgasvergiftung sind Kohlenmonoxid-Melder, nicht zu verwechseln mit Rauchmeldern, auch wenn sie wie diese aussehen.

Was zeichnet gesunde Fette aus?

Bei Fetten denkt man gleich ans Gewicht, erhöhte Cholesterinwerte und verstopfte Arterien. Dabei wird oft vergessen, dass Fette notwendig sind für Stoffwechsel und Hormonhaushalt. Sie gehören zu den Grundbausteinen unseres Körpers, sind ein wichtiger Energieträger und werden für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine wie A, D, E, K und Karotin benötigt. Aber Fett ist nicht gleich Fett. Man unterscheidet zwischen gesättigten meist tierischen Fettsäuren in Wurst, Fleisch, Butter und Milch sowie den ungesättigten überwiegend pflanzlichen Fettsäuren in Oliven, Nüssen, Avocados, Leinsamen, Raps-, Lein- und Distelöl. Hinzukommen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6-Fetten aus Meeresfischen wie Makrele, Lachs, Hering und Thunfisch. Ungesättigte Fette sind erheblich gesünder als gesättigte, aber natürlich ist hier auch die Menge entscheidend. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einen täglichen Anteil am Energiehaushalt von 30 Prozent, bei jungen, aktiven Menschen sogar bis zu 40 Prozent. Dies entspricht einer Fettzufuhr von 65 bis 90 g., wovon nur ein Drittel aus gesättigten Fettsäuren bestehen sollte.

Omega-3-Fettsäuren unterstützten die Nerven, sorgen für die Durchlässigkeit der Zellmembranen und fördern die Gehirnleistung. Sie wirken entzündungshemmend und sind vor allem bei Rheuma und Arthrose sinnvoll. Zu viele gesättigte Fettsäuren erhöhen dagegen das Risiko für Arteriosklerose und lassen den Cholesterinspiegel steigen. Mediziner empfehlen deshalb einen grundsätzlichen Ölwechsel in der Küche. Kritisch sind besonders die versteckten Fette in Fertigprodukten wie Transfette, die bei der industriellen Härtung von Pflanzenölen entstehen. Sie kommen oft in Backwaren, Keksen, Chips, Margarine und Tütensuppen zum Einsatz. Fleisch aus Massentierhaltung enthält außerdem mehr ungünstige Fette als Biofleisch. Studien haben gezeigt, dass eine eher fettreiche mediterrane Ernährung mit Nüssen, Fisch und Olivenöl einer fettreduzierten Diät auch in Punkto Kalorienreduzierung überlegen ist.

Was tun gegen häufige Harnwegsinfekte?

Wenn jeder Toilettengang zur Qual wird und nach einigen Wochen bereits die nächste Harnwegsinfektion ansteht, ist es Zeit einer erneuten Infektion vorzubeugen. Vor allem Frauen unter 30 oder nach der Menopause sowie Männer im höheren Alter leiden häufig an einer schmerzhaften Harnleiter- oder Blaseninfektion. In der Regel handelt es sich dabei um einen sogenannten unkomplizierten HWI, der häufig mit Antibiotika behandelt wird. Bei einem aufsteigenden Infekt, der auch die Nieren oder bei Männern die Prostata betrifft, ist die Behandlung mit Antibiotika berechtigt. Gibt es aber keine komplizierenden Faktoren wie z.B. Schwangerschaft, akutes Fieber oder Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Nierensteine sollte man versuchen ohne auszukommen. Gerade bei häufigen Harnwegsinfekten besteht die Gefahr, dass sich sonst Antibiotika-Resistenzen entwickeln. Nicht selten „verstecken“ sich nach einer vermeintlich erfolgreichen Antibiose Bakterien. Eine Kontrolle des Urins auf Restbakterien kann deshalb nach der Behandlung sinnvoll sein.

Alternativen bei einem leichten Verlauf ohne Vorerkrankungen wie eine Nierenbeckeninfektion sind entzündungshemmende Schmerzmittel. Daneben helfen auch pflanzliche Mittel mit Bärentraubenblättern, Kapuzinerkresse, Tausendgüldenkraut, Liebstöckel oder Meerrettichwurzel. Blasen- und Nierentees unterstützen außerdem die Ausscheidung. Ohnehin ist es wichtig während eines HWI min. 2 Liter täglich zu trinken, auch wenn man dies aufgrund der brennenden Schmerzen beim Wasserlassen eher vermeiden möchte. Die Intimhygiene sollte man reduzieren. Wärme durch Umschläge oder eine Wärmflasche lindert Krämpfe und auch auf warme Füße achten. D-Mannose sowie konzentrierter Cranberry- oder Preiselbeersaft helfen nicht nur bei einem akuten Infekt, sondern auch präventiv. Nicht zuletzt sollte man bei wiederkehrenden Entzündungen und schon bestehenden Resistenzen eine Darmsanierung in Angriff nehmen sowie den Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht bringen, z. B. durch eine überwiegend vegane Ernährung.

Alternativen zu Kortisoncremes bei Hautproblemen?

Ob bei allergischen, trockenen oder entzündlichen Hautreaktionen – wenn die Haut brennt, juckt oder sich schuppt greift man oft zu kortisonhaltigen Cremes. Dabei gibt es einige Alternativen, die in ihrer Wirkung nah an das herankommen, was man vom Kortison kennt. Cremes oder Salben mit Hydrocortison oder Kortison enthalten Cortisol, ein körpereigenes Hormon, das in der Nebenniere gebildet wird und im Körper eine Vielzahl von Aufgaben erfüllt. Es gilt als Stresshormon und beeinflusst Blutzucker, Fettstoffwechsel sowie den Wasserhaushalt und wirkt entzündungshemmend. Mit dem oft synthetisch hergestellten Kortison macht man sich die Funktionen des Cortisols im Stoffwechsel zunutze. Probleme können auftreten, wenn man sie zu häufig, zu lang oder in zu hoher Dosierung einsetzt. Bei chronischen Beschwerden wie Neurodermitis, Rosazea oder Psoriasis sollte man deshalb in stressfreien Zeiten Alternativen ausprobieren, um sich die Wirksamkeit des Kortisons in kritischen Phasen zu erhalten.

Eine bekannte Alternative ist das Cardiospermum, auch Herzsamen oder Ballonrebe genannt. Es ist durch seine antientzündliche und juckreizstillende Wirkung kortisonähnlich und kommt vor allem in homöopathischen Salben vor. Es hilft bei leichter Neurodermitis ebenso wie bei Ekzemen, Nesselsucht, Sonnenallergie sowie bei Insektenstichen. Gerade bei Babys und Kleinkindern greift man gern auf Cardiospermum zurück. Aber auch Nachtkerzenöl wirkt sich positiv auf die Haut aus, ebenso wie die Aloe Vera und Zinkoxidmixturen, die durch ihre austrocknende Wirkung besonders bei nässenden Ekzemen helfen. Aloe Vera dagegen gibt trockener Haut reichlich Feuchtigkeit, es wirkt kühlend, pflegend und entzündungshemmend zugleich. Wichtig ist es die Pflege dem aktuellen Hautbild anzupassen und entsprechend weniger Wirkstoff einzusetzen. Auch ein kritischer Blick auf einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt hilft übrigens unserer Hautgesundheit. Wir beraten gerne bei der Frage welche Salben und Lotionen welchen Wirkstoff enthalten.

Was hilft bei nervösem Magen?

Ein Reizmagen – auch „funktionelle Dyspepsie“ genannt, äußert sich meist durch Druck und Schmerzen im Oberbauch sowie Völlegefühl, Blähungen, Sodbrennen oder Übelkeit nach dem Essen. Organisch ist trotz solcher Beschwerden meist alles in Ordnung, was die Probleme für Betroffene nicht leichter macht. 15 bis 20 % der Bevölkerung leiden zeitweise unter einem nervösen Magen. Im Akutfall kommen oft Medikamente wie Säurehemmer oder Krampflöser zum Einsatz, die aber nur kurzfristig helfen und nicht die Ursache beheben. Man vermutet, dass ein nervöser Magen durch eine Reihe von Faktoren ausgelöst wird wie ein empfindliches Nervensystem im Bereich des Magens, gestörte Bewegungsabläufe im Verdauungstrakt oder psychische Belastungen wie Stress, Angst oder Depressionen. Um konkrete Auslöser beim Essen und Trinken ausschließen zu können, ist es sinnvoll ein Ernährungstagebuch zu führen. Grundsätzlich sind mehrere kleine Mahlzeiten am Tag besser als 2 – 3 große. Manche reagieren bereits auf einen leeren Magen mit ähnlichen Beschwerden. Bei den Getränken besser auf Kohlensäure und Eis verzichten und täglich 2 bis 3 Liter Wasser oder Kräutertee trinken.

Langfristig ist vor allem eine Umstellung der Lebensgewohnheiten zielführend: d. h. Stressabbau durch Entspannungstechniken, regelmäßige Bewegung sowie Verzicht auf Fastfood und industriell verarbeitete Lebensmittel. Weniger Zucker, Fette, stark gesalzene, scharfe und geräucherte Produkte reduzieren die Belastung für den Magen und tragen zu einer Regulierung des Säure-Basen-Haushalts bei. Als Fett eignet sich bei Magenproblemen besonders Leinöl. Pflanzliche Helfer sind Pfefferminze, Kümmel und Fenchel ebenso wie Heilerde. Besser weniger Fleisch und stattdessen 2 bis 3 Mal pro Woche Seefisch essen. Obst, Gemüse (besser kein Kohl oder Bohnen) und Salate gehören täglich auf den Speiseplan. Alkohol, Kaffee, Rauchen und Übergewicht können die Symptome verstärken. Ein Reizmagen ist nicht heilbar, lässt sich aber durch eine Verhaltens- und Ernährungsumstellung weitgehend reduzieren.