Gesundheitstipps

Wie schnell ist man abhängig von Schmerzmitteln?

Die Ergebnisse der Suchtstudie von 2018 ließ Mediziner Alarm schlagen, denn demnach waren mit 1,6 Mio. mehr Menschen hierzulande von Schmerzmitteln abhängig als vom Alkohol. Der größte Teil ist von freiverkäuflichen Analgetika abhängig. Jeder, der regelmäßig zu Schmerzmitteln greift, sollte sein Verhalten überprüfen und wenn möglich Alternativen suchen. Letztlich geht es auch um eine Gefährdung der Gesundheit durch allergische Reaktionen, Magengeschwüre sowie Herz-Kreislauf-, Nieren- und Leberprobleme. Geschätzt gehen ca. 10 % der Dialysebehandlungen hierzulande auf einen Schmerzmittelmissbrauch zurück. Bekannt ist auch der analgetikabedingte Kopfschmerz, der durch jene Mittel verursacht wird, die diesen eigentlich beheben sollen. Bekannt ist aber auch die Empfehlung frühzeitig den Schmerz zu behandeln, damit es nicht zum sogenannten Schmerzgedächtnis kommt. Basis hierfür aber ist, dass die Ursache des Schmerzes bekannt ist.

Immer wieder vorschnell und auf Verdacht Schmerzmittel zu nehmen steigert das Risiko in eine Abhängigkeit zu geraten – egal ob ASS, Ibuprofen, Diclofenac, Naxopren oder Paracetamol und auch wenn alle sich in Ihren Wirkungs- und Nebenwirkungsprofilen unterscheiden. Schon bei Überschreiten der Tageshöchstdosis, einer Einnahmedauer von mehr als drei Tagen sowie einer häufigeren Einnahme als an zehn Tagen pro Monat droht die Abhängigkeit. Nicht selten werden Schmerzmittel sogar prophylaktisch eingenommen um den Schmerz zu verhindern bevor er auftritt. Regelmäßiger Gebrauch kann schnell dazu führen, dass die erhoffte Wirkung nur noch mit Erhöhung der Dosis eintritt. Dies ist ein wichtiges Alarmsignal um den Konsum zu hinterfragen. Oft werden Schmerzmittel dazu genutzt um kurzfristig Stress- und Erschöpfungssymptome zu bekämpfen, anstatt die Ursachen zu beheben. Sie dienen allzu oft dazu uns fit und leistungsfähig zu erhalten. Wer bei sich diese Anzeichen erkennt, sollte mit seinem Hausarzt oder einer Beratungsstelle sprechen.

Wie wirksam sind Roll-Ons bei Kopfschmerzen?

Gerade im Frühjahr leidet mancher unter Spannungskopfschmerz – bei Wetterwechsel, plötzlichen Temperaturschwankungen oder auch schlechtem Schlaf. Nicht immer ist dann der Griff nach der Schmerztablette nötig, denn auch Roll-Ons zum Auftragen auf Schläfen, Stirn und Nacken, bieten schnelle Hilfe. Die meisten, die gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden, enthalten ätherisches Pfefferminzöl, ein klassisches Hausmittel bei Kopfschmerzen oder beginnender Migräne. Das enthaltene Menthol wirkt gleichermaßen über die Haut sowie über die Naseschleimhaut kühlend, schmerzlindernd und entspannend. Vor allem wenn bei Kopfschmerzen noch Kreislaufprobleme und Übelkeit hinzukommen, ist eine Roll-On-Therapie sinnvoll. In diversen Studien hat sich diese Art der Therapie einer konventionellen Behandlung mit Schmerzmitteln ebenbürtig erwiesen – zumindest bei leichtem Spannungskopfschmerz. Die häufigsten Ursachen sind Stress, Müdigkeit, Hormonschwankungen – vor allem bei Frauen, Nackenprobleme oder ein niedriger Blutzuckerspiegel. Auslöser, die einzeln aber oft auch kombiniert auftreten.

Bei Roll-On-Sticks ist es wichtig auf die Zusammensetzung zu achten. Nur hochwertige ätherische Öle haben das nötige Potenzial für eine effektive Wirkung. Wird Pfefferminzöl kombiniert mit Lavendelöl, kann man zusätzlich Schlafstörungen behandeln. Eukalyptusöl wirkt sich dagegen positiv auf die Nasennebenhöhlen aus und reduziert Schwellung und Druckkopfschmerz. Rosmarinöl wirkt zusätzlich stressreduzierend und unterstützt den Kreislauf. Minz-Roll-Ons werden aber auch gegen Insektenstiche und bei Verletzungen von Muskeln, Sehnen und Gelenken angeboten. Hilfreich ist ein Roll-On besonders für Jugendliche und Kinder ab 6 Jahren, die öfter in der Schule unter Druckkopfschmerz leiden und für die Schmerzmittel in der Regel ungeeignet sind. Auch in der Schwangerschaft sind Roll-Ons unbedenklich. Wie bei allen ätherischen Ölen, sollte man bei einer Neigung zu allergischen Hautreaktionen vorsichtig sein oder sich von uns beraten lassen.

Wie äußert sich Selenmangel?

Auch wenn es nur in sehr geringen Mengen im Körper vorkommt, ist Selen als essentielles Spurenelement lebenswichtig. Den normalen täglichen Bedarf sollte man eigentlich über das Gemüse decken, wenn die hiesigen Böden nicht durch zu viel sauren Regen und Düngemittel inzwischen zu wenig anorganisches Selen enthalten würden. Da Selen aber bei der Tierfütterung zugesetzt wird, ist man über Fleisch, Eier, Milchprodukte und Fisch eher in der Lage ausreichend Selen zu bekommen. Durch seine antioxidative Wirkung stärkt es unser Immunsystem und aktiviert die Zellerneuerung. Daneben hilft es Schwermetalle auszuleiten. Als wichtiger Schutz vor freien Radikalen wird auch seine Wirkung gegen Krebs diskutiert, ebenso wie bei Schilddrüsenerkrankungen. Schon lange bekannt ist der Zusammenhang von Unfruchtbarkeit und akutem Selenmangel. Gewöhnlich äußert er sich durch Leistungsschwäche, Müdigkeit, Haarausfall, Infektanfälligkeit sowie depressive Verstimmung.

Eine Unterversorgung mit Selen tritt in Mittel- und Nordeuropa häufig auf. Der Stoffwechsel entzieht dann das für wichtige Organe benötigte Selen u. a. aus Muskeln und Knochen. Können freie Radikale im Körper so nicht mehr ausreichend abgewehrt werden, steigt das Risiko für chronische Entzündungen, Herz- und Kreislauferkrankungen aber auch für Alzheimer, Depressionen und Krebs. Unkontrolliert täglich Selen zuzuführen ist aber riskant, denn bei einer Überdosierung drohen Vergiftungserscheinungen im Magen- und Darmbereich. Typisches Symptom einer Überdosierung ist der Knoblauchgeruch des Atems. Die maximale tägliche Dosis beträgt bei Männern ca. 70 Mikrogramm und bei Frauen 60 Mikrogramm. Stillende und chronisch Kranke haben einen höheren Bedarf. Idealerweise deckt man diesen durch fetten Seefisch, Kohl, Zwiebelgemüse, Linsen, Geflügel und vor allem Paranüsse. Sechs Stück pro Tag genügen. Dies lohnt sich besonders, weil Selen auch als Stimmungsaufheller auf das zentrale Nervensystem wirkt. Wir beraten Sie gern zur richtigen Dosierung.

Was tun gegen einen Maus-Arm?

Der Maus-Arm gehört bei vielen, die täglich etliche Stunden am PC verbringen, zu den häufigsten Beschwerden. Durch die wiederholt gleichförmigen und schnellen Bewegungsabläufe mit PC-Maus und Tastatur kommt es meist anfangs zu einem Kribbeln in der Hand, Taubheitsgefühlen in den Fingern sowie Sensibilitätsstörungen. Werden diese Symptome ignoriert entstehen Schmerzen, die bis in Arm und Schulter ausstrahlen können. Auch die Kraft lässt oft nach. Ursächlich dafür sind Entzündungen der Sehnen oder Sehnenansätze, einzelner Nervenfasern oder Mikroverletzungen im Bindegewebe. Man spricht dann von einem Überlastungs- bzw. einem RSI-Syndrom (Repetive Strain Injury), eine häufige Berufskrankheit. Auslöser ist oftmals ein unergonomischer Arbeitsplatz kombiniert mit monotonen Bewegungen und nicht zuletzt Stress. Auch eine schlechte Körperhaltung und ein Festkrallen der Maus unterstützen die Entstehung. Wer die ersten Anzeichen ausschließlich mit Schmerzmitteln bekämpft, riskiert eine Chronifizierung des Mausarms. Zu Beginn einer Therapie kann eine kontrollierte Schmerzbehandlung allerdings sinnvoll sein.

Besser ist es Arbeitsplatz und Sitzhaltung kritisch unter die Lupe zu nehmen, vor allem Sitz- und Tischhöhe sowie Höhe und Platzierung von Bildschirm und Tastatur. Auch eine ergonomische Maus reduziert Schmerzen und Blockaden. Ebenso wichtig sind regelmäßige Bewegungspausen, die man für Dehnübungen wie Fingerstretching und das Ballen der Fäuste nutzen sollte. Generell helfen eine immer wieder veränderte Körperhaltung sowie ein häufiger Gang durchs Büro. Wer unter kalten Händen leidet, sollte Handwärmer zu Hilfe nehmen, denn Kälte verstärkt die Symptome. Durch medizinisches Taping lässt sich die Durchblutung der betroffenen Regionen an Hand und Unterarm verbessern. Auch Rotlichtbestrahlungen können helfen, ebenso wie Einreibungen mit ätherischen Ölen aus Arnika und Lavendel sowie die homöopathischen Mittel Arnica und Bryonia (D6) und natürlich nicht zuletzt eine Physiotherapie.

Schaden Nachtschattengewächse wirklich der Gesundheit?

Derzeit liest man öfter von gefährlichen Lektinen (Antinährstoffen) in Nachtschattengewächsen, also Gemüsesorten wie Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Hülsenfrüchten, ja sogar Vollkorn. Forscher, die vor diesen warnen, nehmen meist an, dass Erkrankungen wie Arthritis, Herzerkrankungen und Ekzeme hier ihre Ursache haben könnten. Vor allem Menschen, die mit ihrem Gewicht kämpfen, an einem Reizdarm leiden und dafür eine Glutenunverträglichkeit verantwortlich machen, sollten demnach besser auch auf Nachtschattengewächse verzichten. Dabei ist die Problematik schon seit langem bekannt und durch das Kochen bzw. die Verarbeitung der kritischen Gemüsesorten weitgehend entschärft. Nachtschattengewächse generell als kritisch einzustufen, dafür fehlt derzeit die wissenschaftliche Basis. Wie so oft ist es auch hier eine Frage der Menge.

Zu den Fakten: Zur Familie der Nachtschattengewächse gehören über 2000 Pflanzenarten, darunter neben den genannten Gemüsesorten auch Auberginen und Chili. Sie alle enthalten Alkaloide, die die Pflanze zur Abwehr von Schädlingen bildet und dem Menschen im Übermaß gefährlich werden können. Sie stecken vor allem in der Schale und den Trieben. Deshalb gilt schon lange – nicht nur bei Gelenkbeschwerden: Finger weg von gekeimten oder grünen Kartoffeln. Außerdem Kochwasser wegschütten – auch von eingeweichten Hülsenfrüchten. Gerade bei Paprika, Tomaten und Chili bedenken, dass die positiven Effekte der entzündungshemmenden Wirkstoffe und Vitamine mögliche Risiken durchaus überwiegen. Meiden sollte man rohe Bohnen sowie keimende Kartoffeln. Bei Chili, Paprika und Tomaten besser reife rote Früchte wählen, denn die grünen enthalten mehr Lektin. Schalen und Kerne außerdem entfernen. Unklar ist, ob Lektine langfristig die Darmwand schädigen bzw. durchlässig machen. Bei einer Unverträglichkeit sollte man Nachschattengewächse eher meiden und bei chronischen Darmproblemen seinen Arzt befragen.

Was gibt es bei Dampfinhalationen zu beachten?

Die heilende Wirkung von Dampfbädern besteht bei einer Erkältung im Einatmen des heißen Wasserdampfes. Dieser reinigt die Schleimhäute in den Atemwegen und fördert deren Durchblutung. Festsitzender Schleim kann so leichter abtransportiert oder abgehustet werden. Besonders sinnvoll ist das Inhalieren bei Nasennebenhöhlenentzündungen oder einer Bronchitis. Allerdings können nur sehr kleine Tröpfchen, wie sie ein Vernebler produziert, die Bronchiolen erreichen. Egal ob klassisch mit Schüssel und Handtuch oder mit einem Dampfinhalator: man sollte nicht zu heiß inhalieren. Danach ist es wichtig sich Ruhe zu gönnen und Kälte zu meiden. Dies gilt auch für den Einsatz von elektronischen Verneblern wie z. B. dem PariBoy, den man auch in den Bären-Apotheken leihen kann. Hier kommen weder Hitze noch heißes Wasser zum Einsatz. Er ist deshalb für Kinder ideal.

Elektronische Vernebler werden mit einer Salzlösung oder einem Fertiginhalat ergänzt. Ätherische Öle wie Thymian, Menthol, Latschenkiefer und Eukalyptus sind am besten für Dampfinhalatoren mit Nase-Mund-Maske geeignet. Sie schützen die Augen vor den ätherischen Dämpfen und der Dampf wirkt gezielter: sind die oberen Atemwegen betroffen über die Nase atmen, bei Problemen mit Rachen, Kehlkopf oder Bronchien durch den Mund. Ultraschall-Inhalatoren werden meist bei Lungenerkrankungen verwendet. Tägliche Inhalationen helfen bei akuten Erkältungsbeschwerden, schützen aber auch vor einer Ausbreitung der Infektion etwa in die Nebenhöhlen. Die Zusätze sind abhängig von den Symptomen. Das Hausmittel Kamille wirkt als Extrakt oder Blüten entzündungshemmend, ist aber bei trockenem Husten ungeeignet. Hier helfen Thymian- und Eukalyptusöl oder auch Salbei. Alle drei wirken außerdem antiviral. Ätherische Öle sollten sparsam verwendet werden: 2 bis 4 Tropfen pro Liter kochendem Wasser genügen. Für Asthmatiker und Kleinkinder sind sie tabu, besonders Campher und Menthol, die gefährliche Krämpfe auslösen können. Wer es sanfter mag, nimmt getrocknete Kräuter oder Meersalz als Zusatz.