Was regt die Selbstheilungskräfte an?

Man nennt sie auch unsere inneren Ärzte, die sich mit Verletzungen, Krankheiten und Eindringlingen eigenständig auseinandersetzen. Knochenbrüche, Schnitte, Hämatome oder kleinere Entzündungen erledigt der Körper meist selber. Unterstützend wirken hierbei vor allem positive Gedanken und Gefühle, denn unsere Selbstheilungskräfte hängen direkt zusammen mit dem seelischen Gleichgewicht und der Psyche. Sind wir schlecht aufgestellt, überfordert und gestresst, wirkt sich das negativ aus. Man weiß inzwischen, dass Depressionen die Entstehung schwerer Erkrankungen begünstigen. Da die Medizin diesen Zusammenhang erkannt hat, gibt es inzwischen das Fachgebiet der Psychoneuro-Immunologie. Eine positive Einstellung macht letztlich auch ein Placebo zu einer wirksamen Therapie. Im Gegensatz dazu blockieren negative Gedanken und Stress die Heilung. Ein geschulter Geist kann dagegen mittels positiver Empfindungen die Selbstheilung anregen. Dabei handelt es sich nicht etwa um Esoterik oder gar Wunderheilung, sondern um ein biologisches Prinzip im Zusammenspiel von Hormonen und Immunsystem.

Entschleunigung, Ernährung und Schlaf
Jede Form medizinischer Unterstützung dient letztlich auch als Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn man Medikamente einnimmt oder sich operieren lässt, endet damit nicht die eigene Selbstheilung. Die Abwehr von Stress durch Entspannung, Entschleunigung und Achtsamkeit ist das wichtigste Mittel diese inneren Kräfte zu stärken. Auch über den Schlaf, die Ernährung, die Gewichtskontrolle, regelmäßige Bewegung und das Atemtraining lässt sich viel bewirken. All diese Faktoren greifen ineinander und verstärken den positiven Effekt auf die Selbstheilung. Entspannungstechniken, Meditation oder Yoga sorgen für eine Konzentration auf die Atmung, ähnlich wie beim Ausdauersport. Es entsteht eine positive Stimmung mittels Ausschüttung von Serotonin und Melatonin. Stress heizt dagegen die Produktion von Adrenalin und Dopamin an. Es gilt deshalb, nie die Eigenverantwortung für unsere Selbstheilungskräfte zu vergessen.

Kann man sein Mikrobiom aktiv verändern?

Früher nannte man es Darmsanierung oder Symbioselenkung, wenn man die Darmflora als Teil unserer Verdauung und des Immunsystems durch Probiotika stärken wollte. Seit einiger Zeit hat sich dieser Forschungsbereich grundlegend verändert. Heute spricht man von Mikrobiomtherapie, auch das Stichwort Míkrobiomdiäten findet man oft. Dabei sind die Details des riesigen Mikrobioms im Darm noch gar nicht vollständig bekannt. Erschwerend kommt hinzu, dass seine Zusammensetzung aus Bakterien, Viren und Pilzen individuell sehr verschieden ist. Und doch ist es für die Gesundheit so wertvoll – je vielfältiger, desto gesünder. An unserem Mikrobiom lässt sich ablesen, wie wir uns ernähren, ob wir rauchen, viel Alkohol trinken, ob Antibiotika oder andere Medikamente wie Säureblocker oder Psychopharmaka eingenommen werden. Auch wenn die Forschung noch am Anfang steht, ist man sich sicher, dass man viele Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Übergewicht, Depressionen und Asthma direkt durch eine Veränderung des Mikrobioms hierdurch beeinflussen kann. Ziel ist es individuelle Therapien zu entwickeln. Die sogenannte Stuhltransplantation (FMT) ist ein erster Schritt, der aber noch einige Risiken birgt und derzeit noch durch Studien abgesichert wird.

Einfluss von Lebensweise und Ernährung

So kompliziert es ist unser Mikrobiom bewusst zu verändern, so leicht lässt es sich durch Infektionen, Fehlernährung, Medikamente, Stress und Krankheiten aus dem Gleichgewicht bringen. Nur durch eine Veränderung der Lebensweise und Ernährung können wir es selbst aktiv beeinflussen. Rund 80 Prozent hiervon müssen aber noch entschlüsselt werden und auch die Frage ob man wirklich lebende Mikroorganismen oder aber deren Stoffwechselprodukte benötigt um seine Zusammensetzung zu beeinflussen, ist offen. Viele Forschungsinstitute arbeiten an all diesen Fragen, bevor man hieraus neue sichere Therapien entwickeln kann. Bis dahin können wir mit weniger Fastfood und einer ausgewogenen ballaststoffreichen Ernährung mit viel Obst und Gemüse, ungesättigten Fetten, Joghurt und Kefir negativen Veränderungen vorbeugen.

Was macht Myrrhe zur Arzneipflanze 2021?

Die meisten kennen Myrrhe als wertvolle Gabe der Heiligen Drei Könige aus der Weihnachtsgeschichte. Doch schon im alten Ägypten, im antiken Griechenland und bei den Römern wusste man Bescheid über die heilende Kraft des rot bis gelbbraunen Harzes, das aus der Rinde des Myrrhe-Strauchs austritt, gleichzeitig galt es als Luxusgut. Heute verbindet man mit der Myrrhe eher religiöse Feste. Das getrocknete Gummiharz war als Arzneimittel vor allem gegen Husten und zur Wundbehandlung bekannt und verbreitet. Hildegard von Bingen nannte sie in ihren mittelalterlichen Schriften wirksam bei Gelbsucht, Verdauungsproblemen sowie Fieber. Heute nutzt man Myrrhetinktur vor allem zur Spülung bei Beschwerden im Mund- und Rachenraum sowie bei Zahnfleischentzündungen. Auch Schürfwunden oder Entzündungen der Haut lassen sich hiermit behandeln. Die ätherischen Öle und Bitterstoffe des Harzes bekämpfen auch unerwünschte Bakterien. Außerdem ist seine Wirkung zur Behandlung entzündlicher Darmbeschwerden wie Colitis ulcerosa, bei Durchfall und als krampflösendes Mittel bekannt.

Der knorrige kleine Baum mit den spitzen Dornen gibt nach Ritzen der Rinde den Milchsaft frei. Allerdings sagt man diesem mehr Heilkraft und Wirkung nach, wenn er von selbst fließt, ohne dass der Mensch nachhilft. Das flüssige Harz trocknet an der Luft ein und bildet kleine Klumpen an der Rinde. Pro Baum können so bis zu 4 kg gesammelt werden. Neuere Studien belegen, dass das Harz der Myrrhe schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und außerdem den Cholesterinspiegel senkt. Als Salbe nutzt man es äußerlich bei kleineren Wunden oder Entzündungen. Daneben wird Myrrhe auch zur Aromatherapie und aufgrund seines frischen erdigen Duftes als Basis für Parfums eingesetzt. In vielen Kulturen nutzte man das Harz für Salböl bei religiösen Salbungen und zum Weihräuchern. Durch das Lösen in Alkohol macht man die mystische Myrrhe für Tinkturen nutzbar. Als Arzneipflanze des Jahres bekam die Heilkraft der Myrrhe jetzt wieder mehr Aufmerksamkeit.

Wächst Superfood auch bei uns?

Bei gesundheitsfördernden Superfoods denkt man beispielsweise an Gojibeeren, Chiasamen oder auch Matchatee. Je exotischer desto besser und gesünder? Dabei vergisst man oft die zahlreichen heimischen Gemüse-, Obst- und Getreidesorten, die durchaus in ihrem Vitaminreichtum und der Nährstoffdichte mit den Exoten mithalten können. Auch im Hinblick auf den Klimaindex ist es ratsam auf regionale Superfoods umzusteigen und nebenbei freut sich auch der Geldbeutel. Heimische Sorten kann man außerdem meist frisch genießen und sie müssen aufgrund der langen Transportwege aus Asien oder Südamerika nicht getrocknet werden. Für Smoothies kann man statt dem beliebten Matcha-Pulver z. B. heimische Wildkräuter wie Gundermann, Brunnenkresse oder Vogelmiere nehmen. Und wer seinen Smoothie gern mit Farbe aufpeppt, braucht dazu keine Açaí-Beeren, sondern kann Blau- oder Holunderbeeren und sogar Rotkohl nehmen. All dies enthält ebenfalls viel vom gesunden Farbstoff Anthocyan, der die Açaí-Beere zum Superstar unter den Superfoods macht. Die beliebten Chiasamen lassen sich leicht durch Leinsamen ersetzen, Quinoa durch Hirse und wer auf Goji-Beeren schwört, sollte es mal mit dunklen Johannisbeeren probieren. Es gibt für vieles eine echte Alternative, meist weniger durch Pestizide belastet und nicht wie die Exoten aufgrund der steigenden Nachfrage überteuert.

Hinzukommen gerade jetzt im Herbst einige unserer stärksten heimischen Nährstoffwunderwaffen wie Grünkohl, Feldsalat, rote Beete, Sauerkraut, Sanddorn, rote Trauben und Kürbiskerne, der ideale Snack für zwischendurch, mit viel Tryptophan, das die Produktion von Serotonin anregt. Nicht zu vergessen frische Nüsse, vor allem Wallnüsse, die jetzt wieder geerntet werden. Es lohnt sich in jedem Fall genauer auf die Inhaltsstoffe der bekannten Superfoods zu achten und nicht auf Werbeparolen zu vertrauen. Antioxidantien für den Zellschutz, wertvolle Fettsäuren und sekundäre Pflanzenstoffe findet man in unseren heimischen Sorten oft sogar in größeren Mengen.

Wie sich die Psyche auf die Haut auswirkt!

Gerade nach dem Sommer braucht die Haut Unterstützung um sich zu regenerieren. Sonne Salz, Sand, Sonnenschutzmittel und oft auch Chlor haben ihr einiges abverlangt. Einerseits will man die erlangte Bräune möglichst lang erhalten, andererseits die Haut aber auch wieder geschmeidig machen. Bräune bedeutet in erster Linie mehr Melanin. Die dunklen Hautpigmente bilden sich um uns vor UV-Strahlung zu schützen. Sonnengebräunte Haut ist also auch gestresste Haut. Nicht selten bilden sich nach einem sonnenreichen Sommer deshalb verstärkt Pigmentflecken. Die gebräunte obere Schicht verdickt sich, wird trockener und weniger elastisch. Im Urlaub wirkte die Haut noch prall und jugendlich, doch zu Hause eher fahl und müde. Es zeigt sich das, was man beim Wunsch nach sonnengebräunter Haut nur allzu gern vergisst: die vorzeitige Hautalterung durch Photoaging mittels UV-A-Strahlung.

Wichtig ist es jetzt ihr je nach Hauttyp viel Feuchtigkeit zu geben. Allzweckwaffen wie Mandelöl und Sheabutter sind nicht für jeden geeignet und vor allem bei zu Unreinheiten neigender Haut oft zu viel des Guten. Ein Feuchtigkeitsbooster, der gleichzeitig freie Radikale durch die UV-Strahlung in der Haut reduziert, ist dagegen die Aloe Vera. In südlichen Ländern ist sie schon lange bei Sonnenbrand kein Geheimtipp mehr. Dabei hilft sie nebenbei auch gegen Pickel und Akne und nicht nur der sonnengestressten Haut. Um die Haut jetzt wieder aufnahmefähig und elastisch zu machen, sollte man regelmäßig milde Peelings benutzen. Fruchtsäurepeelings eignen sich besonders zum Regenerieren, um abgestorbene Hautschüppchen loszuwerden, die Durchblutung anzuregen und auch leichte Hyperpigmentierungen zu reduzieren. So wird die Hautstruktur geglättet und der Teint wieder frisch. Nach dem Peelen wirken konzentrierte Seren mit Hyaluronsäure, Vitamin C oder E besonders intensiv – bei uns z. B. von SkinCeuticals erhältlich. Auch tiefenwirksame Feuchtigkeitsmasken sorgen nach dem Urlaub für einen entspannteren Teint. Häufen sich trotz allem die „Bad Skin Days“, ist es vielleicht an der Zeit sich einem Hautprofi anzuvertrauen oder zumindest beraten lassen.

Kann Autophagie die Selbstheilung anregen?

Seit den 1980er Jahren ist das Selbstreinigungssystem der körpereigenen Zellen bekannt. Sein Entdecker wurde 2016 hierfür mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet. Das sogenannte Zellrecycling sorgt für ein natürliches Anti-Aging-Programm, durch das sich der Körper von Zellmüll befreit und die Produktion neuer Zellen wie Aminosäuren und Lipide anregt. Die Zellalterung kann so verlangsamt und Krankheiten bekämpft werden. Abbauprodukte werden als Abfall identifiziert und ausgeschieden, andere zur Energiegewinnung genutzt. Der Körper zerlegt alte oder abgestorbene Zellbestandteile um sich Energie und Nährstoffe zu sparen. Im Alter nimmt die Effektivität leider ab. Funktioniert die Zellreinigung nicht mehr zuverlässig, scheint dies Krankheiten wie z. B. Krebs, Alzheimer und Parkinson zu begünstigen. Je öfter diese abläuft, desto gesünder altert man.

Man kann diesen Prozess, der gewöhnlich tagtäglich stattfindet, aber auch selbst anschieben und beeinflussen. Die Autophagie wird immer dann gestartet, wenn der Körper in Nährstoffmangel gerät, wie beispielsweise beim Fasten oder wenn er positivem Stress ausgesetzt ist wie beim Sport. Der Organismus wird demnach von Mangelsituationen positiv angeregt. Einzelne Lebensmittel haben einen ähnlichen Effekt wie die Polyphenole im Kaffee, Spermidin in Natto, Pilzen, Hülsenfrüchten sowie reifen Käsesorten und auch Sirtuinhaltige Lebensmittel, wie Kurkuma, Blau- und Erdbeeren, Grünkohl, Wallnüssen, Bitterschokolade, Chicoree, Zwiebeln, Rucola, Grüntee und Rotwein. Der stärkste Aktivator ist allerdings das Fasten, denn nach 12 Stunden ohne Nahrung wird die Selbstreinigung des   Körpers verstärkt. Mediziner empfehlen deshalb als Grundlage ein Intervallfasten um die Autophagie in Gang zu halten. Regelmäßige Darmreinigungskuren verstärken diesen Effekt zusätzlich. Die Autophagie spielt auch bei der Bekämpfung von Infektionen und bei der Stressbewältigung eine Rolle.

Mit Vitaminen gegen Covid-19?

Schon früh hat man erkannt, dass bestimmte Vitamine das Immunsystem gezielt gegen das neue Coronavirus stärken können. Studien aus dem chinesischen Wuhan der ersten Monate der Pandemie zeigten Parallelen bei Intensivpatienten wie z. B. einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Seither wurde diese Erkenntnis regelmäßig in Frage gestellt. Ähnlich ergeht es Medizinern, die die Wirkung von hochdosiertem Vitamin C bei Virusinfektionen betonen. Beide Vitamine sind gerade in Phasen wichtig in denen die Abwehrkräfte permanent gefordert sind. Schon eine gewöhnliche Erkältung lässt sich mit ausreichend Vitaminen verkürzen. Unstrittig ist auch die Tatsache, dass die Ernährung und der Nährstoffstatus einen Einfluss auf den Verlauf einer Covid-19-Infektion haben kann. Bei einer einseitigen Ernährung oder gar Nährstoffmangel hat eine Infektion leichtes Spiel. Ob für einen positiven Vitamin- und Mineralstoffpegel allein eine gesunde ausgewogene Ernährung ausreicht, ist individuell verschieden. Bei Vorerkrankungen, einem stressigen Vollzeitjob mit Mehrfachbelastung oder im hohen Alter ist der Vitaminstatus oft unbemerkt zu niedrig. Natürlich sind auch Faktoren wie Schlaf und Bewegung wichtig fürs Immunsystem. Idealerweise sollte man auf all diese Faktoren achten.

Bei vielen Corona-Risikopatienten, z. B. mit Adipositas und Diabetes, ist aber gerade die Ernährung eine Schwachstelle. Theoretisch ist eine überwiegend pflanzliche, ausgewogene vollwertige und zuckerarme Ernährung möglich, praktisch aber gerade bei älteren Patienten und chronisch Kranken schwer umsetzbar. Immer mehr Experten raten deshalb inzwischen zu einer Prävention auch durch Nahrungsergänzungsmittel. Die regelmäßige Einnahme von Vitamin D (in Kombination mit Vitamin K) sowie Vitamin C, Selen, Zink und Omega-3-Fettsäuren unterstützt im normalen Dosisbereich die Abwehrkräfte und stellt kein Risiko dar. Wer zu höheren Dosen greifen will, sollte den Vitaminstatus bestimmen lassen. Fragen Sie gern auch uns zur passenden Dosierung.

Wie wichtig sind Omega-3-Fettsäuren?

Jeder braucht sie, aber selten hat man genug davon. Dabei sind die Vorteile für Zellen, Hormone, Gehirn, Nerven, Herz, Gefäße und Blutfette seit langem bekannt. Nicht einig ist man sich bei der täglichen Dosis. Die Empfehlungen schwanken zwischen 200 und 500 mg pro Tag. Ideal wäre es diese durch zweimal wöchentlich fetten Fisch wie Hering, Lachs, Thunfisch und Sardellen sowie eine tägliche Portion Leinöl und Leinsamen zu erreichen, um über die Ernährung für ausreichend Omega-3 zu sorgen. Ideal, aber nur selten machbar und für unsere Fischbestände wenig sinnvoll. Realistischer ist es regelmäßig Lein- und Rapsöl, Rosenkohl, Spinat und Avocados sowie Lein- und Chiasamen auf den Speiseplan zu setzen. Besonders wertvoll in punkto Omega-3 sind Wallnüsse und Leinöl. Bei diesem ist aber zu beachten es nicht zu erhitzen und in wenigen Wochen zu verbrauchen. Zu guter Letzt muss man für eine optimale Versorgung mit Omega-3 den oft bestehenden Überschuss an Omega-6-Fetten aus Getreide-, Milch- und Fleischprodukten sowie Sonnenblumen- und Distelöl berücksichtigen. Zu viele Omega-6-Fette blockieren die Aufnahme von Omega-3. Das Verhältnis beider Fette im Körper sollte max. bei 5:1 liegen. Wer sicher gehen will, lässt seinen Omega-Index beim Arzt bestimmen.

Ausreichend Omega-3-Fette haben positive Auswirkungen auf die Regulierung der Blutfettwerte und somit den Cholesterinspiegel, auf die Reduzierung von Thromboseneigung sowie chronisch-entzündliche Prozesse wie bei Arthrose oder Colitis ulcerosa. Außerdem schützen sie die Gehirnzellen und sorgen für eine ausreichende Bildung von Abwehrzellen. Studien zeigen, dass bei Erkrankungen wie ADHS, Demenz und Depression, aber auch bei Schlafstörungen häufig ein Mangel an Omega-3 vorliegt. Neben Fischölkapseln kann man auch Krill- und Algenöl (beides jodfrei) für eine effektive Nahrungsergänzung einnehmen. Da sie fettlöslich sind, nimmt man sie idealerweise zu einer Mahlzeit ein. Wir beraten Sie bei Fragen gerne.

Wie gefährlich ist Oxalsäure im Essen?

Frühling ist Rhabarberzeit, auch frischer Sauerampfer, Mangold und Spinat stehen auf dem Speiseplan. All diese Nahrungsmittel enthalten viel Oxalsäure, die vor allem bei Nierensteinen Probleme machen. Auch in den meisten Kräuter- und Gemüsesorten wie Petersilie, Rote Beete, Karotten, Radieschen, sowie in grünem und schwarzem Tee und Kakao ist es zu finden. Es gilt in größeren Mengen als schädlich, da es die Aufnahme von Mineralstoffen behindert und die Bildung von Nierensteinen fördert. Sie entsteht auch durch den Stoffwechsel, so dass eine gewisse Menge ohnehin vorhanden ist. In Wasser gelöste Oxalatsalze erkennt man an den stumpfen Zähnen nach dem Essen z. B. von Rhabarberkompott.

Wie so oft macht hier die Menge das Gift. Das Zusammenspiel verschiedener Stoffwechselprozesse entscheidet darüber, wieviel Oxalat im Köper verbleibt. Calcium beispielweise bindet Oxalsäure und sorgt dafür, dass sie über den Urin ausgeschieden wird. Entsprechend wird sie durch Milchprodukte entschärft. Auch Kochen und Dämpfen kann die Menge an Oxalsäure bis zu zwei Drittel reduzieren, sofern man das Kochwasser wegschüttet. Beim Backen von Rhabarber hilft nur das vorherige Schälen der Stangen. Grünen Tee besser nur kurz und nicht zu heiß ziehen lassen.

Bei einer basischen Ernährung mit wenig Zucker, Fleisch, Alkohol und Koffein ist Oxalsäure wenig problematisch. Ernährt man sich gesund und ausgewogen, trinkt täglich mindestens 1,5 l Wasser, Tee oder Schorlen, regelmäßig auch zum Essen und achtet auf den Vitamin-B-Haushalt, ist ein zeitweilig erhöhter Oxalwert unkritisch. Eine gesunde Darmflora sorgt für den natürlichen Abbau. Bei einer Hyperabsorption oder einer Hyperoxalurie, also einer stark erhöhten Oxalatausscheidung über den Urin, liegen oft Darmerkrankungen oder eine Stoffwechselstörung vor. Bei der Veranlagung zu Nieren- oder Blasensteinen, bei Gicht, Rheuma und Arthrose sowie einem Eisenmangel sollte man seine/n Arzt/Ärztin ansprechen. Auch Antibiotika vertragen sich u. U. nicht gut mit Oxalsäure.

Wie funktionieren eigentlich Kinesio-Tapes?

Jetzt sieht man sie wieder häufig: die farbigen Tapes an vielen Joggerbeinen. Ob Kinesio-, Physio- oder Sporttape, es handelt es sich um die gleichen elastischen Klebebänder. Ihre Dehnbarkeit entspricht der unserer Haut und sie sollen Entzündungen, Verletzungen und Verspannungen reduzieren ohne die Beweglichkeit von Muskeln und Gelenken einzuschränken. Ein japanischer Chiropraktiker entdeckte diesen Effekt Anfang der 70er Jahre. Bei Bewegung erreicht das Klebetape eine Verschiebung der Haut gegen das darunterliegende Gewebe. Der Reiz aktiviert die Rezeptoren, die für die Muskelspannung und für die Weiterleitung von Schmerz und Temperatur zuständig sind. Durchblutung, Lymphfluss und Nerventätigkeit werden angeregt und die Selbstheilung gefördert. Dieser Effekt hilft bei Sportverletzungen, Überbelastung sowie Verhärtungen und wird inzwischen vielfach genutzt. Aber kann man auch als Laie die Tapes richtig platzieren und was bedeuten die unterschiedlichen Farben?

Bei allen Farben handelt es sich um dasselbe Material. Blau und Grün gelten als kühlend, Gelb, Rot und Pink eher als wärmend. Schwarze Tapes sieht man oft bei Profisportlern. Letztlich ist es reine Geschmackssache. Zum richtigen Platzieren hilft es den Muskelverlauf zu kennen. Die Haut muss unverletzt und fettfrei sein, die Haare entfernt und das Tape an allen Ecken mit einer Schere abgerundet sein. Leichte Verspannungen kann man im Muskelverlauf selbst kleben. Bei komplexen Verletzungen oder Schwellungen auch im Gelenkbereich ist es sinnvoll die Tapes von einem Profi kleben zu lassen. Die Tapes müssen mit leichtem Zug auf den gespannten Muskel aufgebracht und geglättet werden. Bei Entspannung sollten sich dann Falten bilden. Bleibt es glatt, ist es zu straff und der Blutfluss wird verlangsamt. Sporttapes sind wasserfest, überstehen also auch Schwitzen und Duschen und halten einige Tage. Lösen sich die Ränder, verliert es seine Wirkung. Bei Kribbeln oder Taubheit das Tape besser entfernen. Für Pflaster-Allergiker gibt es anti-allergene Tapes.