Rosazea – mehr als nur ein paar Pusteln!
Die meisten Menschen verstehen unter der Rosazea eine leichte Gesichtsrötung, die man mit einer Creme oder dermatologischen Behandlung leicht in den Griff bekommt. Das sieht für Betroffene oft anders aus. Neben der Tatsache, dass man sie im Gesicht schwer übersehen bzw. kaschieren kann, tritt die chronische-entzündliche Hauterkrankung ähnlich wie eine Neurodermitis in Schüben auf. Sie gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen und trifft zumeist Frauen mit heller Haut und hellen Augen, immer öfter aber auch Männer. Man geht davon aus, dass sie teilweise genetisch bedingt ist. Weitere konkrete Auslöser sind derzeit noch unklar. Um eine zunehmende Verschlechterung zu verhindern, ist vor allem eine geeignete Hautpflege sowie die Identifikation und Vermeidung persönlicher Trigger entscheidend. Ignoriert man diese und bleibt die Rosazea unbehandelt entwickelt sie sich in mehreren Krankheitsstadien weiter.
Häufige Fehldiagnosen
Die ersten Gesichtsrötungen zeigen sich meist zwischen 30 und 40 Jahren – auf den Wangen, der Stirn oder der Nase, begleitet von leichtem Brennen oder Jucken. In diesem ersten Stadium handelt es sich i. d. R. um eine Couperose, einer Vorform der Rosazea. Sie kann sich mitunter wieder zurückziehen und findet oft wenig Beachtung. In der Regel tauchen die Symptome später erneut auf. Nicht selten kommen zur Rötung Pusteln und Knötchen dazu, die mitunter zu der Fehldiagnose einer Akne führen. Auch unverträgliche Pflegeprodukte oder eine allergische Reaktion werden dann als Ursache angenommen, so dass die Rosazea häufig erst verspätet von Arzt oder Ärztin diagnostiziert wird. Dabei kann man einiges tun, um die Schübe und ihren Verlauf zu mildern. Für eine hautärztliche Behandlung stehen mehrere Wirkstoffe und Methoden zur Verfügung, je nach Schweregrad auch Antíbiotika und Betablocker. Kortison ist inzwischen als bei Rosazea ungeeignet bekannt. Ziehen sich die erweiterten Äderchen auf den Wangen oder der Nase nicht mehr zurück, helfen Laser- oder Lichtbehandlungen mit denen man diese verödet bzw. verschließt.
Persönliche Trigger finden
Wesentlich für eine erfolgreiche Behandlung ist die individuelle Ursachenforschung, denn hierfür kommen Lebensmittel ebenso in Frage wie Hautpflegeprodukte und emotionaler Stress. Nicht selten kann auch eine Schwangerschaft Auslöser einer Rosazea sein. Mit Hilfe eines Ernährungstagebuchs lassen sich kritische Lebensmittel identifizieren. Generell gilt es alles zu meiden, was die Durchblutung ankurbelt wie Alkohol, Kaffee, scharfes Essen und Gewürze. Aber auch sehr histaminhaltige Produkte wie reifer Käse, Schokolade und geräuchertes Fleisch können einen Schub auslösen, außerdem nicht zu vergessen Nikotin. Vor allem jetzt im Spätsommer heißt es Vorsicht vor UV-Strahlung. Täglicher Sonnenschutz sollte bei Rosazea zum Standard gehören. Sonnenbäder sind ein ähnlicher Trigger wie Hitze, Kälte, Wind, heiße Bäder, Duschen sowie Saunagänge, also jegliche extreme Temperatur.
Reduzierte milde Pflege
Bei der täglichen Hautpflege gilt: weniger ist mehr und bestimmte Inhaltsstoffe unbedingt vermeiden. Dazu zählen z. B. Hamamelis, Menthol, Minze und ätherisches Eukalyptusöl. Aggressiv reinigende Akne-Produkte sind ebenfalls ungeeignet und verschlimmern das Hautbild. Bei Rosazea ist eine milde parfümfreie Pflege gefragt, wie sie auch von Produktherstellern wie Avène, La Roche-Posay und Dermasence angeboten werden. Eine geeignete Gesichtsreinigung ist das A und O. Danach ist ein Antioxidans oder Serum sinnvoll um die Zellen und Gefäße zu schützen und zu stärken. Die tägliche feuchtigkeitsspende beruhigende Pflegecreme sollte unbedingt einen LSF enthalten und zwar das ganze Jahr. Im Anfangsstadium können auch gefäßverengende Inhaltsstoffe gegen die ersten Rötungen helfen. Make-up Produkte am besten peu à peu auf Verträglichkeit testen. Die KosmetikPraxis Tübingen berät Sie gern ausführlich zu Couperose und einer diagnostizierten Rosazea.