Antikörper-Bürgertests im Testzentrum Herrenberg!

Ende Februar hat der Landkreis Böblingen ein neues Pilotprojekt gestartet: die Antikörper-Bürgertestung. Bisher war die Bestimmung der Antikörper gegen Covid-19 kostenpflichtig und wurde meist nur Patienten mit einer Immunschwäche empfohlen, um die Wirkung der Impfung zu kontrollieren. Der Landkreis Böblingen hat sich entschieden diese Strategie zu ändern und diese als kostenlosen Bürgertest vor allem jenen anzubieten, die noch zweifeln ob z. B. eine Boosterimpfung sinnvoll sei oder um den eigenen Immunstatus zu kontrollieren. „Sollte die Antikörperkonzentration kleiner als 200 BAU/ml sein, wird dringend eine Boosterimpfung empfohlen.“, so Dr. Ralf Arnecke vom auswertenden Labor. Darüber hinaus soll das Projekt mehr Licht ins Dunkel einer immer noch sehr dünnen Datenlage bringen. Das Modellprojekt war auf insgesamt 4000 kostenlose Antikörpertests beschränkt, die schon Ende März erreicht sein werden. 800 Tests hiervon wurden in Herrenberg gemacht.

Ergebnis kommt per App
Wie schon beim Böblinger Modell der ersten Antigen-Bürgertests waren fünf Apotheken in Böblingen, Sindelfingen, Leonberg, Holzgerlingen sowie die Herrenberger Bären-Apotheke mit ihren Test- und Impfzentren beteiligt. Auch am Herrenberger Hasenplatz wurde kostenlos die Antikörperkonzentration im Blut nach Genesung oder Impfung bestimmt. Benötigt wird hierfür lediglich ein Tropfen Blut aus der Fingerbeere. Die Übermittlung des Ergebnisses erfolgt über die schon von der Abwicklung der Schnelltests bekannte App DoctorBox. Angesichts der großen Nachfrage und der parallel steigenden Infektionszahlen kam es in den ersten Wochen bzgl. der Auswertungen zu längeren Wartezeiten.

Künftig eigene Antikörpertests
Die Bären-Apotheke will künftig Antikörpertests mit eigenen Geräten ohne zusätzliche Laborleistung für voraussichtlich 29 € anbieten. Wann man hiermit starten kann, wird noch geklärt. Die Initiatoren des Böblinger Pilotprojektes hoffen abhängig von den Ergebnissen mittelfristig über den Landkreis hinaus hiermit eine bundesweite Studie anzustoßen. Kritiker stellen allerdings die Aussagekraft des Antikörpertiters in Frage, da für die individuelle Immunantwort auch die Anzahl der T-Zellen sowie die vorhandenen Gedächtniszellen von Bedeutung sind. Insgesamt kommt die Antikörperbestimmung zur Gewinnung neuer Erkenntnisse derzeit aber noch zu kurz.

Vorsicht bei der Einnahme von Jodtabletten!

Kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine und mit dem ersten Angriff auf das alte AKW von Tschernobyl hat hierzulande ein Run auf Jodtabletten begonnen. Innerhalb weniger Tage waren diese so gut wie ausverkauft. Dabei gibt es in Deutschland keinen Grund für Hamsterkäufe, schließlich sind über den Katastrophenschutz für alle Bürger unter 45 Jahren hochdosierte Jodtabletten bevorratet und werden im Ernstfall kurzfristig ausgegeben. Für diese Notfalleinnahme gelten aber strenge Regeln, ohne die der Schutz der Schilddrüse vor radioaktivem Jod nicht gegeben ist. Entscheidend ist dabei der Zeitpunkt der Einnahme sowie die Dosierung. Freiverkäufliche Jodtabletten sind meist zu gering dosiert und diese präventiv oder über einen längeren Zeitraum einzunehmen birgt mehr Risiken als Nutzen. Bei Menschen mit einer Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion oder gar einer chronischen Schilddrüsenentzündung wie z. B. Hashimoto kann zugeführtes Jod gefährlich werden. Spezialisten warnen deshalb aktuell dringend vor einer Selbstmedikation. Selbst bei einem atomaren Unfall in einem der ukrainischen AKWs, wäre die nukleare Belastung hierzulande zu gering.

Kleines Einnahme-Zeitfenster
Die Altersbegrenzung von 45 Jahren wurde festgesetzt, da in höherem Alter die Risiken einer hochdosierten Jodzufuhr den Nutzen übersteigen. Vor allem Kinder und Jugendliche sind bei einer nuklearen Katastrophe infolge einer Verstrahlung durch Schilddrüsenkrebs gefährdet. Am größten ist diese im direkten Umfeld eines AKWs. Wann und wo diese Gefahr durch einen atomaren Unfall im Ausland bestehen könnte, hängt neben der Entfernung auch vom Wetter und der Windrichtung ab. Auch bin diesem Fall wäre der richtige Zeitpunkt der Jodeinnahme entscheidend für die Wirkung. Wird es zu früh eingenommen, kann dies vom Körper bereits wieder abgebaut sein, bevor das radioaktive Jod ankommt. Diese sogenannte Jodblockade funktioniert nur wenn der Zeitpunkt hierfür eingehalten wird. Dann schützt sie die Schilddrüse davor gefährliches radioaktives Jod einzulagern. Eine solche Blockade lässt sich allerdings nicht mit Jodtabletten erreichen, die zur Behandlung einer Schilddrüsenfunktionsstörung verschrieben werden.

Abgabe erfolgt durch Behörden
Bundesweit sind 189,5 Mio. hochdosierte Kaliumjodidtabletten (130 mg) von den Behörden bevorratet, die im Ernstfall in den Bundesländern über Rathäuser oder Feuerwehren ausgegeben werden. Der Aufruf zur Einnahme erfolgt rechtzeitig über die Medien. Genaue Informationen findet man beim Bundesamt für Strahlenschutz unter  https://www.bfs.de/DE/themen/ion/notfallschutz/notfall/fukushima/jodblockade.html

Neuer Proteinimpfstoff von Novavax

Viele Impfskeptiker warteten angeblich auf den ersten herkömmlichen Totimpfstoff um sich gegen Covid-19 immunisieren zu lassen. Seit Ende Februar ist nun der Protein-Impfstoff des US-Herstellers Novavax in Deutschland verfügbar. Er ist von der EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) zugelassen und wird durch die STIKO für Erwachsene ab 18 Jahren empfohlen. Hiermit hoffte man insbesondere jene von einer Impfung zu überzeugen, die den bereits vorhandenen Impfstoffen und hier vor allem den neuen mRNA-Varianten misstrauten. Seit Mitte März ist Novavax nun nicht mehr nur für priorisierte Gruppen in der Pflege und Krankenversorgung, sondern für alle Impfwilligen freigegeben. Doch nach nur wenigen Wochen entwickeln sich die verfügbaren 3,8 Mio. Dosen eher zu einem Ladenhüter, auch durch den Wegfall von 2G-Regeln. Dabei fehlen oftmals grundlegende Informationen über seine Wirkweise und die Inhaltsstoffe.

Enthält Eiweiß-Schnipsel des Spike-Proteins
Ähnlich wie viele Grippe-Impfstoffe funktioniert auch der Coronaimpfstoff von Novavax aufgrund der vorhandenen Eiweiß-Teilchen, hier des speziellen Sars-CoV-2 Spike-Proteins. Zusätzlich enthält er ein sogenanntes Adjuvans, nämlich Nanopartikel aus dem Rindenextrakt des chilenischen Seifenrindenbaumes, als eine Art Wirkstoffverstärker. Sogenannte Totimpfstoffe enthalten abgetötete Krankheitserreger oder Teile davon, die das Immunsystem aktivieren. Seine Wirksamkeit liegt laut US-Studien bei gut 90 Prozent und ist damit ähnlich wirksam wie die zwei mRNA-Impfstoffe.  Nebenwirkungen sind bisher nur wenige aufgetreten. Meist handelte es sich um typische systemische Reaktionen wie zeitweilige Müdigkeit, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Schmerzen an der Einstichstelle. Fieber trat bei den Studienteilnehmern kaum auf. Auch die gefürchteten allergischen Reaktionen, Herzbeutelentzündungen oder Gefäßverstopfungen wurden bisher nicht beobachtet. Die Freigabe für Kinder oder Jugendliche erfolgte bisher nicht, da für diese noch zu wenige Daten vorliegen. Für eine Grundimmunisierung sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens drei Wochen nötig.

Gesund.de – unsere neue Rezepte-App!

Seit Januar kann man uns Rezepte nicht mehr über CallmyApo, sondern über die App von gesund.de per Handy schicken. Runterladen, anmelden und wie gewohnt nach dem Fotografieren an uns weiterleiten – ohne Telefonat und ohne extra vorbeizukommen. Bestellt werden kann überall, wo Sie mit dem Handy Internetzugang haben, ob aus dem Büro, der Arztpraxis oder Klinik. Der einzige Unterschied: Sie müssen sich für die Anmeldung auf gesund.de für eine der drei Bären-Apotheken in Herrenberg, Rottenburg oder Tübingen entscheiden. Für jede gibt es einen eigenen QR-Code. Zum Download der App den QR-Code Ihrer örtlichen Bären-Apotheke scannen. Liegt das Medikament zur Abholung bereit, bekommen Sie von uns eine Nachricht über die App. Alternativ kann man auch unseren täglichen Botenservice nutzen. Alle nötigen QR-Codes findet man auf unserer Webseite unter gesund.de. Bei Fragen oder Problemen wenden Sie sich einfach an unser Apothekenteam. Über gesund.de ist künftig auch das neue E-Rezept nutzbar. Außerdem ermöglicht sie den mobilen Zugriff auf die kommende elektronische Gesundheitsakte.

NAAT-Test als Alternative zum PCR-Test?

Seit durch Omikron die Infektionszahlen massiv gestiegen sind, reichen die Kapazitäten an PCR-Tests kaum noch aus. Nur noch Infizierte mit einem positiven Antigen-Schnelltest aus einem Testzentrum und besonders gefährdete Personengruppen haben derzeit noch Anspruch auf einen kostenlosen PCR-Test aus dem Labor. Das Ergebnis liegt hier aber erst nach 24 bis 48 Stunden vor. Da drängt sich – vor allem wenn es schnell gehen muss, die Frage nach Alternativen auf. Schon seit einigen Monaten gibt es neben Antigen- und PCR-Tests eine weitere Variante die PoC-NAT-Tests, auch NAAT genannt. Die Bären-Apotheke bietet diesen seit Anfang des Jahres im Testzentrum in Herrenberg an. Dieser ist für Personen ohne Symptome und ohne Kontakt zu Infizierten möglich und gültig bei PCR-Pflicht in der Warnstufe (CoronaVO B.-W.) Als Nachweis für Reisen wird er allerdings von vielen Ländern nicht akzeptiert.

Online anmelden
Die Abkürzung NAT steht für Nukleinsäure Amplifikationstest, eine laboratoriumsmedizinische Untersuchung, die aber vor Ort, also am Point of Care (PoC) gemacht wird und kein externes Labor braucht. Stattdessen ist ein spezielles Auslesegerät nötig. Das Ergebnis liegt bereits nach 15 Minuten vor und gilt als ähnlich zuverlässig wie ein PCR-Test, denn auch dieser erfolgt auf Basis des Nukleinsäurenachweises. Erwiesenermaßen hat der NAAT-Test eine hohe Verlässlichkeit mit nur wenigen falsch- positiven Testergebnissen. Für den NAAT-Test (69 € Gebühr) kann man sich im Herrenberger Testzentrum ebenso online anmelden, wie für den Antigen-Schnelltest.

Welche Symptome treten bei Omikron auf?

Anders als bisher bei Delta und den früheren Mutanten, scheint es bei Omikron weniger signifikante Symptome zu geben, wie beispielsweise den Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns. Dagegen sind es vor allem Anfangsbeschwerden wie Müdigkeit und Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Heiserkeit und eine verstopfte Nase, wie bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, die bei Omikron auffallen. Insgesamt sind es also eher mildere Erkältungssymptome der oberen Atemwege. Außerdem beobachten die Ärzte häufiger extremen Nachtschweiß, eine auffällige Appetitlosigkeit sowie vereinzelt Rückenschmerzen im Lendenbereich. Bei Kindern kommen mitunter Übelkeit und Hautausschläge hinzu.

Individuell verschieden
All diese Symptome hat man bisher in den Ländern gesammelt, in denen Omikron bereits länger grassiert, wie in Südafrika, Großbritannien und den USA. Insgesamt soll Omikron aber laut aktueller Studien eher milde verlaufen, zumindest bei Geimpften und Geboosterten. Was nicht heißt, dass einzelne Verläufe auch anders aussehen können. Während manche Virologen die leichten Verläufe betonen, warnen andere davor Omikron zu verharmlosen. Es kommt letztlich auf den Einzelfall an.

Kinderimpfungen in Rottenburg und Herrenberg

Wenn es um die Frage geht, impfe ich mein Kind gegen Covid-19 oder besser noch nicht, sind viele Eltern unsicher. Seit Ende Dezember gibt es die allgemeine Impfempfehlung der STIKO nur für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren mit Vorerkrankungen. Alle anderen können nach entsprechender ärztlicher Aufklärung aber ebenfalls geimpft werden, wenn die Eltern dies wünschen. Auch die Bären-Apotheke hat Anfang Januar gemeinsam mit örtlichen Kinderärzten Impfungen in Rottenburg und Herrenberg bei 5- bis 11-jährigen durchgeführt. In Rottenburg wurden am 9. Januar erstmals 92 Kinder in der Alten Post geimpft. Sowohl die Eltern als auch die kooperierenden Kinderärzte waren mit dem Ablauf sehr zufrieden.

Weitere Februar-Termine
Für den nächsten Termin am 6. Februar lagen bereits abends 80 Anmeldungen vor. Die möglichen 160 Termine waren Mitte Januar schon fast ausgebucht. In Herrenberg kamen zum ersten Impftermin in die Alte Turnhalle 104 Kinder nebst Eltern. Hier wie auch in Rottenburg waren die Räumlichkeiten für die Kinder mit Luftballons und tierischen Accessoires dekoriert. In Herrenberg wurden sie sogar von einem fast lebensechten Bären begrüßt und das Team der Bären-Apotheke trug – sehr zur Freude aller Teilnehmer, Tiermasken. Im Februar findet am Sonntag, 13.2.22 ein weiterer Impftag für Kinder in der Alten Turnhalle Herrenberg statt.

Impfstoff für Kinder von BioNTech
Der niedrig dosierte Kinderimpfstoff von BioNTech/Pfizer enthält nur 1/3 der Erwachsenendosis. Er ist bereits seit Ende November zugelassen und in den USA seither erfolgreich im Einsatz. Berichte der US-Behörden zeigen, dass diese Impfungen bei Kindern sehr sicher sind. Rund 8,7 Mio. Kinder wurden bisher geimpft und von den knapp 43.000 gemeldeten Nebenwirkungen gab es lediglich 14 Fälle, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Schwerwiegende Impfnebenwirkungen traten also nur sehr selten und vor allem bei Kindern mit angegriffener Gesundheit auf. Die häufigsten leichten Impfreaktionen, sind auch bei den jüngeren Kindern solche, die man bei den über 12-jährigen beobachtet wie Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schmerzen an der Einstichstelle. Selten kommt es zu Fieber und Schüttelfrost.

Die Virenlast mit einfachen Mitteln reduzieren?

Schon kurz nach Auftreten der ersten Infektionen mit Covid-19 gab es Empfehlungen, wie man mit relativ einfachen Mitteln die Viren bekämpfen bzw. die Viruslast kurzfristig reduzieren könne. Zu den wirksamsten Produkten gehörten antivirale Mund- und Rachensprays und -spülungen, ebenso wie Nasensprays und -spülungen. Hinzu gekommen ist vor Kurzem ein Anticovid Kaugummi, das eine ähnliche Wirkung erzielt indem es die Viren abtötet. Einzelne Virologen sind davon überzeugt, dass man durch Verminderung der Viruslast auch die Schwere der Erkrankung beeinflussen könne. Unstrittig ist, dass Coronaviren hauptsächlich über Nase und Mund in den Körper gelangen. um dann über die Schleimhäute in die Lunge zu wandern. Antivirale und antimikrobielle Mundspülungen sind deshalb dazu geeignet Viren, die noch nicht in die Schleimhäute eingedrungen sind, durch Spülungen zu entfernen.

Nasenspray, Rachenspülung und Kaugummmi
Eine ähnliche Wirkung haben Nasenspülungen und Viren reduzierende Nasensprays mit dem Zusatz von z. B. Carragelose aus Rotalgen oder Glycerin, die den Viren das Einnisten in der Schleimhaut erschweren. Einzelne Studien wurden hierzu an Krankenhäusern und dem Pflegepersonal von Covid-19-Patienten durchgeführt, die täglich mit den Viren in Kontakt stehen. Auch das Antihistaminikum Azelastin wurde bereits erfolgreich auf seine Wirksamkeit zur Reduzierung der Viruslast im Nasen-Rachenraum geprüft. Ganz neu ist derzeit ein Kaugummi auf dem Markt, das ebenfalls zu diesem Zweck entwickelt wurde, mit einer zusätzlichen antiseptischen Eigenschaft. Das 15-minütige Kauen hat demnach eine desinfizierende Wirkung in der Mundhöhle.

Unterstützen statt verhindern
All diese Mittel sind natürlich kein Ersatz für Hygiene- und Abstandsregeln, den Mund-Nasen-Schutz oder etwa eine Impfung. Sie können aber helfen die Viruslast im Infektionsfall im Anfangsstadium zu reduzieren. Ob sie auch die Schwere der Erkrankung mindern können ist umstritten. Grundsätzlich wirken sie ähnlich wie das Händewaschen oder -desinfizieren als Vorsichtsmaßnahme nach einem Zusammentreffen mit mehreren Personen.

Welche Boosterimpfung wirkt am besten?

Inzwischen ist klar, dass das Boostern, anders als man zum Herbstbeginn noch dachte, für die meisten ein absolutes Muss ist. Seit die Corona-Mutante Omikron vor allem in Europa auf dem Vormarsch ist, sind die Impfstoffhersteller dabei, die vorhandenen Impfstoffe auf die neue Mutation abzustimmen. Dies wird aber noch mindestens bis zum Frühjahr dauern, weshalb wir bis dahin mit der dritten Impfung die Immunantwort optimieren müssen, um eine ziemlich sichere Omikronwelle in Schach zu halten. Die verfügbaren Impfstoffe reagieren laut aktueller Studien unterschiedlich stark auf das Boostern. Die einzige Kombination, die dabei kaum eine Immunantwort erzielte, wird bei uns quasi nicht mehr eingesetzt, nämlich ein Booster mit AstraZeneka nach zweimaliger Impfung mit BioNTech/Pfizer. Am wirksamsten waren dagegen die Boosterimpfungen mit BioNTech/Pfizer oder Moderna auf zweimalig AstraZeneca. Wer zweimal BioNTech/Pfizer bekommen hat und sich jetzt Moderna boostern lässt, ist ebenso gut geschützt wie bei einem Booster mit BioNTech/Pfizer.

Schwere Verläufe reduzieren
Es wurde auch untersucht, ob für eine Auffrischungsimpfung eine halbe Dosis genügt. Für BioNTech/Pfizer ist diese nicht ausreichend. Bei Moderna empfiehlt die STIKO dagegen ebendiese halbe Dosis. Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bereits kurz nach Amtsantritt darauf hingewiesen, dass man besser nicht mehr vom Boostern, also Auffrischen sprechen sollte, sondern von einer dritten notwendigen Impfung. Alle Studien, die sich aktuell mit der Wirksamkeit von Boosterimpfungen befassen, tun dies noch im Hinblick auf die vorherrschende Delta-Variante. Die Boosterimpfung verhindert außerdem nicht zwangsläufig eine Infektion, sondern mindert das Risiko einer schweren Erkrankung. Es gibt inzwischen erste Studien, die vergleichen, wie schwer Infizierte erkranken, die zweimal geimpft wurden im Vergleich zu jenen, die zusätzlich geboostert wurden. Der Booster erhöhte statistisch den Impfschutz enorm. Eine Ausnahme bildet der Einmal-Impfstoff von Johnson&Johnson, auf den laut STIKO zur Optimierung eine zweimalige Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech/Pfizer oder Moderna) erfolgen sollte.

Tests auch für Geimpfte wichtig!

Wer durchgeimpft ist, denkt nicht unbedingt daran sich regelmäßig oder nach möglicherweise riskanten Begegnungen einen Corona-Schnelltest zu machen. Dabei gibt es mehrere gute Gründe, die auch bei Geimpften für regelmäßige Tests sprechen, vor allem um steigende Infektionszahlen einzudämmen. Bei einem Fest oder Treffen, an dem auch ungeschützte Personen teilnehmen, sollten sich möglichst alle Teilnehmer testen, denn auch symptomlose Geimpfte können das Virus weitergeben. Ähnlich verhält es sich, wenn bei Geimpften Erkältungssymptome auftauchen. Schon ein leichter Schnupfen kann bei Geimpften auf eine Coronainfektion hindeuten.

Gerade da man sich im Winter überwiegend in Innenräumen trifft und aufhält, steigt hier das Risiko einer Infektion gegenüber den Sommermonaten. Dazukommt der nachlassende Impfschutz bei vielen, die bereits im Frühjahr durchgeimpft waren. Die Zahl der gemeldeten Impfdurchbrüche nimmt stetig zu, auch wenn sie zahlenmäßig nur einen kleinen Teil der Statistik ausmacht. Und was oft vergessen wird: bei klassischen Symptomen sind auch Geimpfte verpflichtet einen PCR-Test zu machen. Dazu gehören Husten, Atemnot, Fieber und der Verlust des Geschmack- oder Geruchssinns. Eine neuere englische Studie hat ergeben, dass infizierte Geimpfte meist sogar eher über Kopf- und Halsschmerzen sowie Nießen und Schnupfen klagen. Seit Mitte November kann jeder wieder einmal wöchentlich einen kostenlosen Antigentest machen, auch bei unserem Testzentrum in Herrenberg am Hasenplatz. Online-Termine bekommt man über https://www.corona-schnelltest-gaeu.de/