Wie Long Covid uns alle weiterhin belastet

Noch immer sind viele Menschen durch Long Covid in ihrem Alltag extrem eingeschränkt. Man spricht inzwischen sogar von einer Pandemie nach der Pandemie. Betroffene sind oft weit davon entfernt wieder einer regelmäßigen Arbeit nachgehen zu können. Neue Studien zeigen aber auch anhaltende Probleme jener, die zwar wieder am Arbeitsleben teilnehmen, aber weiterhin an typischen Symptomen wie Brain Fog leiden und deshalb schneller müde oder unkonzentriert sind. Auch Vergesslichkeit sowie eine verlangsamte Informationsverarbeitung gehören zu den Folgeerscheinungen, die den Alltag belasten. Wesentlich für die Ursache dieses hartnäckigen Hirnnebels ist die Störung der Blut-Hirn-Schranke sowie eine eingeschränkte Blutversorgung. Wie sehr sich diese abgeschwächte Form von Long Covid auf unsere Wirtschaft auswirken wird, ist derzeit noch nicht absehbar.

Jede 10. Infektion mit Spätfolgen
Wer 2022 unter Long-Covid litt, war durchschnittlich 237 Tage krankgeschrieben und danach in der Regel noch lange nicht voll belastbar. Hinzukommt eine verstärkte Infektanfälligkeit bei vielen Long-Covid-Patienten, die sich oft eine virale Erkrankung nach der anderen einhandeln – von der Grippe über Streptokokken bis zu RS-Viren. 2023 hatte der allgemeine Krankenstand hierzulande einen Rekordwert erreicht. Mittlerweile schätzt man bei der WHO, dass eine von zehn Infektionen zu Post-Covid führt. Auch deshalb sollte man sich weiterhin vor Covid-19 hüten. Eine Mehrfach-Infektion, die viele bereits hinter sich haben, schützt keinesfalls vor möglichen Langzeitschäden wie körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen. Treffen kann es jeden, auch die schwere Form mit Erschöpfungszuständen wie ME/CFS sowie chronischen Schmerzen.

Weltweit 2,5 Mio. Fälle
Die medizinische Versorgung mit nur wenigen Long-Covid-Zentren entspricht hierzulande noch lange nicht dem echten Bedarf. Und die Politik fährt die zugesagte finanzielle Unterstützung immer weiter zurück, dabei hat der Gesundheitsminister selbst vor Kurzem festgestellt, dass die Zukunft von Long Covid erst begonnen habe. In den USA, in Frankreich und Großbritannien hat man sich schnell und umfassend um Forschung, Anlaufstellen und Informationsplattformen gekümmert. Angesichts der aktuell von der WHO geschätzten Zahl von weltweit rund 2,5 Millionen Long-Covid Betroffenen ist die Dringlichkeit offensichtlich.

Weiterhin Kinder betroffen
Leider trifft Long-Covid auch Kinder und Jugendliche. Seit Herbst 2023 wurde deren Situation in Baden-Württemberg durch Modellprojekte der Universitätskinderkliniken in Freiburg, Heidelberg, Ulm und Tübingen verbessert. Dabei geht es neben der Behandlung auch um wichtige Daten und das Erkennen von Krankheitsmechanismen. Nach wie vor steht die Erforschung von Long Covid am Anfang und gerade die Jüngsten profitieren von einer besseren medizinischen Versorgung und neuen Behandlungsansätzen. Für Kinder ist die Belastung durch Long-Covid wegen der unabsehbaren Dauer und unklaren Therapie besonders schwerwiegend. Allein die schulischen Fehlzeiten wirken oft langfristig nach und auch Depressionen treten häufiger auf.

Studium mit Long-Covid
Ähnlich ist die Situation für junge Erwachsene, die Covid-19 zu Beginn des Studiums erwischt hat. Immer wieder können sie von sogenannten Crashs aus der Bahn geworfen werden, Phasen in den nichts mehr geht. Für einige Stunden lernen, Hausarbeiten vorbereiten und an Seminaren teilnehmen ist oft nur tageweise möglich. Körperliche und geistige Belastungen wirken sich bei Long-Covid ähnlich aus wie bei ME/CFS – dem früheren Fatigue-Syndrom. Selbst ein Teilzeitstudium ist schon eine große Herausforderung. Nur mit Hilfe eines Nachteilsausgleichs für ihre massiven Einschränkungen haben Studierende mit Long-Covid die Chance einen Studien-Abschluss zu schaffen. Wie ein späterer Berufseinstieg unter diesen Bedingungen aussehen soll, ist für viele schwer vorstellbar. Long-Covid rangiert für Arbeitgeber aktuell in derselben Kategorie wie eine Schwerbehinderung.

Das E-Rezept bleibt aktuell eine Herausforderung

Die Anlaufschwierigkeiten bei den E-Rezepten sind aufgrund der täglich steigenden Anzahl noch nicht beseitigt. Die Bären-Apotheken haben in den ersten zwei Monaten seit dem Jahreswechsel fast 30.000 E-Rezepte abgewickelt. Rund 60 Prozent aller bei uns abgegebenen Rezepte waren E-Rezepte. Diese Menge hat uns ziemlich überrascht und täglich mussten wir uns an die neuen Gegebenheiten anpassen. Dazu kommen noch die weiterhin bestehenden Papier-Rezepte für Medizinprodukte, Hilfs- und Betäubungsmittel sowie Privatrezepte, die noch länger nicht von der Digitalisierung erfasst werden. Dadurch müssen neben alten Arbeitsabläufen neue geschaffen werden. Das komplette E-Rezept braucht hinsichtlich Ausstellung, Abrufung und Bearbeitung dabei mehr Zeit als gedacht.

Digital ist nicht automatisch schneller
Diese Anpassung allein wäre kein Problem, hätte man nicht immer wieder mit überlasteten Leitungen und Schnittstellen zu kämpfen. Die Übermittlungen stauten sich vor allem in den Morgenstunden ab 8 Uhr. Waren mehrere Rezepte über eine Karte abzurufen, können mitunter nicht alle angezeigt werden, obwohl die Praxis versichert, sie ausgestellt zu haben. Wir sind regelmäßig im Gespräch mit den umliegenden Arztpraxen, um solche Schwierigkeiten schnell in den Griff zu bekommen. Dies gilt auch für Rezepte mit sogenannten Freitextverordnungen, die zu keinem der aktuell vorgesehenen Muster passen. Hier ist oft telefonische Rücksprache nötig, was auf beiden Seiten zusätzlich Zeit in Anspruch nimmt.

Einfacher via Rezepte-App
Der gegenüber der Gesundheitskarte schnellere Weg verläuft derzeit über die Nutzung der Rezepte-App. Die Gematik-App auf dem Smartphone wird momentan von den Patienten*innen aber noch zu wenig genutzt. Inzwischen sind zahlreiche weitere Rezepte-Apps auf dem Markt, die aber nicht alle sinnvoll sind, da sie u. U. die freie Apothekenwahl behindern. Viele Praxen bitten derzeit die Patienten*innen ihre E-Rezepte über ihre elektronische Gesundheitskarte erst am folgenden Tag in der Apotheke einzulösen. Hintergrund ist die in den Praxen oft genutzte Stapel- bzw. Sammelsignatur der E-Rezepte zum Ende des Tages. Fehlt diese Signatur kann das Rezept in der Apotheke nicht bearbeitet werden.

Gematik reagiert inzwischen
Niemand will Patienten*innen ohne Medikament nach Hause schicken und so versuchen wir immer individuelle Lösungen zu finden. Die derzeit notwendige Technik rund um die Abwicklung des E-Rezeptes ist noch auf zu viele Schnittstellen, Dienstleister und Komponenten angewiesen, die sie in der Masse extrem fehleranfällig macht. Die Apotheken selber haben hier kaum Eingriffsmöglichkeiten. Das Gesundheitsministerium – Mitgesellschafterin der Gematik, die für die Technik des E-Rezepts verantwortlich ist, sieht inzwischen ebenfalls Handlungsbedarf. Wir alle hoffen, dass durch die laufenden technischen Updates sowie eine bessere Zusammenarbeit unter den zahlreichen Beteiligten die Probleme möglichst bald verschwunden sind.

Nicht nur Olaf liebt Umarmungen!

Ach ja, Olaf, der Schneemann aus dem Film „Die Eiskönigin“, den die Kids so sehr liebten, weil er ständig verkündete: „Ich bin Olaf und ich liiiebe Umarmungen!“.
Viele machten es ihm im Winter 2013/14, als er erstmals in die deutschen Kinos kam, gerne nach. Heute, in Nach-Coronazeiten, ist für viele der Körperkontakt in der Öffentlichkeit noch immer befremdlich. Das gilt für eine Umarmung ebenso wie für den persönlichen Handschlag. Dabei soll Körperkontakt bekanntlich unsere Glückshormone aktivieren und dies funktioniere, wie Psychologen herausgefunden haben, sogar wenn man sich selbst umarme. Neben Stress werden auch Angst und Blutdruck während einer Umarmung reduziert, man atmet tiefer und die Muskeln entspannen sich – sogar bei einer kurzen Umarmung durch Fremde, wie sie am weltweiten Hugging Day im Januar, in Form von Free-Huggs angeboten werden. Frauen reagieren nach einer neueren Studie allerdings stärker auf den Huggingeffekt als Männer.

Beruhigen und bauen Stress ab
Umarmungen gelten als stärkste positive Waffe in der nonverbalen Kommunikation. Sie spenden Trost, wirken beruhigend, eignen sich zum Gratulieren und natürlich auch zur Begrüßung. Je nach Alter und Lebensphase sind sie mal mehr oder mal weniger beliebt. Kinder brauchen den regelmäßigen Körperkontakt um zu wachsen und zu gedeihen und um ihr Urvertrauen ins Leben aufzubauen. Kommen sie dann in die Pubertät, ist dieser nur noch unter Freunden erwünscht und wie negativ sich fehlender Körperkontakt im Alter auf Psyche und Gesundheit auswirkt, weiß man inzwischen auch. Soziale Isolation und Einsamkeit ohne Chance auf körperliche Berührungen erhöhen das Sterblichkeitsrisiko.

Schaffen soziale Bindung
Grundsätzlich reduzieren Umarmungen den Cortisolspiegel bzw. Stresslevel und sorgen für einen Anstieg des Bindungshormons Oxytocin, sogar bei einer schnellen Begrüßungsumarmung. Wird man kurz vor einer wichtigen Prüfung in den Arm genommen, wirkt diese nicht nur aufbauend, sondern auch beruhigend. Sie signalisiert, dass man nicht allein ist. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig gerade die soziale Bindung durch regelmäßige Kontakte ist. Vor allem unter Freunden gehört eine kurze Umarmung für viele zur Regel, inzwischen nicht nur bei Frauen, sondern auch häufig für Männer. Laut Studien hat bereits eine Umarmung von nur 5 Sekunden eine stimmungsaufhellende Wirkung.

Haustiere zum Knuddeln?
Wer auf regelmäßige Umarmungen in seinem Umfeld eher verzichten muss oder einfach kein Knuddeltyp ist, kann auch auf Haustiere ausweichen. Studien zeigen, dass das Streicheln von Hund, Katze, Kaninchen & Co. ebenfalls stressreduzierend wirkt, auch wenn dies eine einseitige Angelegenheit ist. Einen ähnlichen Effekt hat offenbar auch der kuschlige Lieblingspulli, den man vor allem an grauen Schlechte-Laune-Tagen aus dem Schrank holt. Sogar ein warmes Bad oder eine entspannende Massage wirken durch Wärme und die Berührung der Haut stresslindernd. Man muss also nicht unbedingt auf die nächste Umarmung oder einen Olaf warten.

Skonto – für viele Apotheken überlebenswichtig

Man kennt die Vorteile eines Skontos vor allem von Handwerker-Rechnungen, die sich durch eine schnelle Bezahlung um ein paar Prozent reduzieren lassen. Für Apotheken hat sich das Skonto beim Großhandel seit Langem zu einem festen Bestandteil der Vergütung rezeptpflichtiger Arzneimittel entwickelt. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat nun entschieden, dass Skonti für diesen Fall unrechtmäßig seien und ab sofort auf ein Minimum gedeckelt werden müssen. Da viele Apotheken sich ohnehin betriebswirtschaftlich auf einem äußerst schmalen Grat bewegen, bedeuten weitere Einnahmeeinbußen eine zusätzliche Verschärfung der Lage. Bundesweit werden bereits Proteste und Streiks sowie von Seiten der Politik ein Apotheken-Rettungspaket gefordert. Branchenkenner gehen davon aus, dass jetzt jede dritte Apotheke von der Schließung bedroht sei. Die Skonti machten einen Einnahmeanteil je nach Größer der Apotheke von ca. 20.000 bis 30.000 Euro im Jahr aus, der mit sofortiger Wirkung wegfällt. Deshalb weist der Landesapothekerverband Baden-Württemberg darauf hin, dass schnelles Handeln der Politik gefragt ist, bevor der Branche ein Kollaps droht und damit die flächendeckende Medikamentenversorgung gefährdet sei.

Streiks auch in Hausarztpraxen

Anfang Februar war es auch in den Hausarztpraxen und MVZs so weit: ein eintägiger Warnstreik der Medizinischen Fachangestellten (MFA) legte am 8.2.24 die Versorgung lahm. Grund waren die stockenden Tarifverhandlungen. Aber man protestierte nicht nur für höhere Gehälter, sondern auch für eine bessere Vergütung der Praxen. Laut VMF, dem Verband medizinischer Fachberufe, folgten dem bundesweiten Streikaufruf rund 2000 Mitarbeitende. Der Virchowbund, die Standesvertretung der Ärzteschaft, unterstütze den Streik und kündigte gleichzeitig weitere Maßnahmen an, wenn es bis Ende März keine Einigung mit dem Bundesgesundheitsministerium geben sollte. Dann sind auch die Ärzte*innen wieder mit im Boot. Beide Gruppen bekommen die chronische Unterfinanzierung der Hausarztpraxen täglich zu spüren, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch durch zunehmenden Stress und Arbeitsbelastung. Immer mehr Praxen müssten schließen und die Patienten*innen haben meist Mühe eine neue Hausarztpraxis zu finden. Ähnlich wie die Apotheken bemängeln auch die Mediziner*innen die fehlende Wertschätzung der Arbeit der Praxen sowie die Zukunftsprobleme angesichts fehlenden Nachwuchses.

Wie sinnvoll sind Onlinetests zur Hautanalyse?

Das Internet ist voll von ihnen und fast jeder Kosmetikhersteller bietet eigene an: Online-Hautanalysen, mit deren Hilfe man feststellen soll, welche Produkte geeignet seien. Bei manchen Tools kann man außerdem ein Selfie hochladen. Oft handelt es sich aber lediglich um einen Lifestyle-Test, bei dem der Zustand der Haut analysiert und einem Hauttyp zugeordnet wird. Zusätzlich wird dann meist hinterfragt, was man mit neuen Pflegeprodukten erreichen will. Die Option ein Selfie hochzuladen, bietet zumindest eine individualisierte Analyse. Dabei sollte man darauf achten, dass das Gesicht gut ausgeleuchtet ist und kein Make-up verwendet wurde. KI-gestützte Analyse-Apps greifen bei der Bewertung auf viele klinische Vergleichsbilder und weitere Selfies zurück. Bei individuellen Problemen bleibt aber meist vieles ungeklärt.

Individuelle Analysen?
Die Anzahl unterschiedlicher Analysetools, wie die genannten kostenlosen Online-Apps oder auch Handy-Apps mit Zusatzausstattung zum regelmäßigen Selbsttesten für zuhause, ist inzwischen sehr unübersichtlich. Typische Analyse-Geräte sind beispielsweise SkinScope, das von SkinCeuticals bei Beratungstagen in Apotheken eingesetzt wird. In manchen Kosmetikstudios findet man auch Visia, bei dem die Haut mittels einer 180-Grad-Kamera in dreidimensionalen Aufnahmen und einer speziellen Software analysiert wird. Hiermit lassen sich zusätzlich die bestehende UV-Belastung, Problemzonen und die Hautalterung beurteilen. Es ersetzt oder ergänzt das Auge des Profis und misst den Feuchtigkeitsgehalt – auch in den tieferen Hautschichten. Bei sensibler oder sehr trockener Haut kann das ein Kriterium sein, um die Hautgesundheit effektiv beurteilen zu können. Meist wird dazu der Lipid- und Wassergehalt gemessen.

Technik vs. Erfahrung
Für eine gründliche Analyse braucht es vor allem entsprechende Erfahrung. Hautprofis benötigen für das Erkennen von Elastizität, Pigmentierung, Feuchtigkeit und Porengröße ein geschultes Auge und eine beleuchtete Lupe. Und sie können anhand individueller Fragen weit mehr bewerten als ein standardisiertes Analysetool. Hierzu gehören wichtige Infos wie z. B., wann und womit die Haut das letzte Mal gepflegt wurde, wie die Pflegeroutine grundsätzlich aussieht oder auch wie es um den UV-Schutz steht. Spezielle Hautprobleme wie Rosazea, Neurodermitis, Akne oder auch eine Hyperpigmentierung gehören ohnehin in Profihände. Bei ungeklärten Unverträglichkeiten wird eine erfahrene Kosmetikerin die Kunden zur/m Dermatologe/in schicken, um Allergien auszuschließen oder auch den Hormonstatus zu analysieren. Dieser kann speziell bei Hautproblemen während der Wechseljahre hilfreich sein.

Beständiger Hauttyp
Kosmetikbehandlungen und auch eine gründliche Hautanalyse sind reines Handwerk, das nicht durch Geräte ersetzt, sondern lediglich nach Bedarf ergänzt werden sollte. Wenig sinnvoll ist eine häufigere Analyse mehrmals im Jahr, wie von den Herstellern einiger Apps empfohlen. Der Hauttyp bleibt ein Leben lang bestehen, lediglich der Zustand der Haut verändert sich übers Jahr und mit dem Alter. Petra Klein kann hierzu in der KosmetikPraxis Tübingen auf ihre Ausbildung und langjährige Erfahrung zurückgreifen und würde eine Analyse nie allein der Technik überlassen.

Holpriger Start des E-Rezeptes im neuen Jahr

Nicht jede/r Patient/in hat bisher schon Bekanntschaft gemacht mit dem seit 1.1.24 notwendigen Ersatz für das rosa Rezept. Viele Praxen sind technisch noch nicht so weit, die nötigen Geräte sind mitunter nicht lieferbar oder man will erstmal abwarten. Zahlreiche Anfangsprobleme geben den zögerlichen Praxen aktuell Recht. Dabei sind Apotheken bundesweit schon seit über einem Jahr gesetzlich dazu verpflichtet E-Rezepte anzunehmen und inzwischen gut gerüstet. Mit der aktuellen Menge an Rezepten tauchen aber immer mehr Abweichungen vom Regelrezept sowie nicht bedachte Ausnahmefälle auf. Auch die Abwicklung in den Praxen ist noch längst kein Standard. Oft fehlt die elektronische Signatur der ausstellenden Praxis oder die Arztkennung ist falsch. Zwei typische Fehler, die dazu führen, dass das Rezept nicht eingelöst werden kann und korrigiert werden muss.

Überlastete Technik Die Telefonleitungen zwischen Praxen und Apotheken laufen heiß und die Patienten fragen sich zurecht, was denn daran nun besser sein soll als an dem alten rosa Papierrezept. Theoretisch können diese im Einzelfall auch noch ausgestellt werden, dies gilt insbesondere bei technischen Störungen, die in den ersten Tagen des Jahres in manchen Regionen immer wieder auftraten. Nicht selten kamen dann Patienten mit dem ausgedruckten QR-Code oder Token als Ersatz in die Apotheke. Eigentlich ein herber Anachronismus angesichts der geforderten Digitalisierung. Ebenfalls nur mit Kopfschütteln kann man auf die bereits schon aufgetauchte Bitte reagieren, Patienten sollten besser 24 Stunden warten, bevor sie mit dem E-Rezept in die Apotheke gehen.

Fragen über FragenStark gefordert sind die Praxismitarbeiter/innen auch mit den immer gleichen Fragen seitens der Patienten. Sie müssen derzeit viel Aufklärungsarbeit leisten, denn nicht nur Senioren ohne Smartphone sind ziemlich ratlos. Gleichermaßen erstaunlich und ärgerlich ist es, wenn die Patienten schneller als das E-Rezept in der Apotheke ankommen und warten müssen bis sie das Rezept via App oder über die Gesundheitskarte einlösen können. Dann sind wiederum die Apothekenmitarbeiter/innen in Erklärungsnot. Alles in allem bedeutet das E-Rezept derzeit einen durchschnittlichen Mehraufwand von 5 Minuten pro Rezept. Wer sich unsicher ist, wie er mit den aktuellen Problemen umgehen soll, kontaktiert uns möglichst schnell telefonisch oder direkt per WhatsApp. Und nutzen Sie für Rezepte einfach unseren Botendienst, so vermeiden Sie unnötige Gänge zur Apotheke – nicht nur bei winterlicher Witterung.

 

Fluch und Segen der Abnehmspritze

Seit gut einem Jahr sind die Medien gefüllt mit dem Hype um die Abnehmspritzen. Eigentlich als Diabetes-Medikament entwickelt, hat man früh erkannt, dass dieser Off-Label-Use der leicht anzuwendenden Pens von Ozempic, Wegovy & Co. gerade bei Adipositas zu einer spürbaren Gewichtsreduzierung führt. Menschen, die ihr Leben lang mit einem permanenten Hungergefühl zu kämpfen haben, bekommen hiermit endlich ihre Ernährung in den Griff. Und dies meist schon wenige Tage nach der ersten Injektion. Wer will es Betroffenen verdenken, das leidige Übergewicht mittels dem verschreibungspflichtigen Wirkstoff Semaglutid endlich effektiv zu bekämpfen. Mögliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Sodbrennen, Erbrechen, Durchfall und auch Erschöpfungszustände treten erstmal weit in den Hintergrund.

Kein Licht ohne Schatten
Ob der Wirkstoff außerdem das Risiko einer Suizidgefahr verstärkt, wird gerade von der EMA, der Europäischen Arzneimittelagentur, geprüft. Völlig unklar sind auch mögliche systemische Nebenwirkung durch die Langzeiteinnahme, denn nach Absetzen der Spritze legt man direkt wieder an Gewicht zu. Studien haben gezeigt, dass nach etwa 12 Monaten ohne vorherige Ernährungsumstellung das Ausgangsgewicht meist wieder erreicht ist. Auch eine langjährige Adipositas birgt natürlich erhebliche Gesundheitsrisiken, so entsteht oftmals ein Abwägen zwischen Pest und Cholera. Der steigende gesellschaftliche Druck gegenüber Übergewichtigen ist aber bei vielen so groß, dass man oft nichts unversucht lassen will. Auch wenn die Kosten für die Spritzen von gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht übernommen werden.

Wichtig bei Diabetes
Ein für Diabetiker unerwünschter Nebeneffekt ist allerdings, dass die weiter steigende Nachfrage zu Versorgungsproblemen führt. Die Hersteller fahren die Produktion weiter hoch, um die große Nachfrage zu bedienen, aber gleichzeitig blüht der Schwarzmarkthandel im Internet. In Apotheken tauchen immer öfter gefälschte Rezepte auf und sogar umetikettierte Spritzen, die Insulin enthielten, wurden schon sichergestellt. Sema- und Liraglutid werden beide bei Typ-2-Diabetes eingesetzt um die Insulinausschüttung zu verbessern. Vor allem Diabetiker/innen mit schwer einzustellendem Blutzuckerspiegel profitieren von der wöchentlichen Spritze, denn sie verhindert stärkere Schwankungen von Unter- oder Überzuckerung. Bei Diabetes in der Anfangsphase kann man durch Semaglutid sogar ganz auf zusätzliches Insulin verzichten. Gleichzeitig wird auch bei Diabetes der Appetit gedrosselt, so dass man seinen Blutzuckerspiegel besser unter Kontrolle hat. Dies sind nur einige wenige Gründe, warum Diabetiker/innen weiterhin Zugriff auf Ozempic & Co. benötigen.

Pigmentflecken wieder loswerden!

Alle Frauen kennen sie, die kleine braunen Flecken im Gesicht, auf den Handrücken und überall dort am Körper, wo die UV-Strahlung während der Sommermonate für Bräunung gesorgt hat. Je älter wir werden, desto häufiger wundert man sich über sie. So manches Mal stellt sich auch die Frage, ob es sich angesichts des steigenden Hautkrebsrisikos, wirklich nur um Pigmentflecke handelt. Sie entstehen immer dann, wenn die Haut versucht sich durch die partielle Bildung von Melanin vor zu viel Sonnenlicht zu schützen. Es ist also ein ganz natürlicher Vorgang, der Hautschäden verhindern soll. Während der Menopause, durch die Anti-Baby-Pille, aber auch in der Schwangerschaft produziert der Körper durch die wechselnde Hormonlage mehr Melanin. In dieser Zeit entstandene dunkle Flecken (Melasma) bilden sich häufig im Anschluss wieder zurück. Um derartige Hyperpigmentierungen zu vermeiden, sollten Schwangere auf ausreichend Sonnenschutz achten.

Altersflecken schon ab 40
Neben Falten sind Altersflecken unerwünschte Zeichen der Hautalterung. Man findet sie ab 40 gut sichtbar vor allem an den Händen und im Gesicht, Männer übrigens eher selten. Wirklich verhindern kann man sie nur durch täglich konsequent aufgetragenen Sonnenschutz mit LSF 50. Es gibt inzwischen aber eine Vielzahl an Möglichkeiten Altersflecke wieder loszuwerden. Neben teuren Laserbehandlungen gibt es zahlreiche chemische und oberflächlich mechanisch wirkende Methoden wie z. B. Schäl-Peelings. Ziel ist es dabei die oberste Hautschicht, in der sich das Melanin gebildet hat, abzutragen und gleichzeitig die Bildung neuer Hautzellen anzuregen.

Fragwürdige Hausmittel
Von den bekannten Haus- und Bleichmitteln wie Backpulver, Natron, Essig oder Zitrone raten Hautspezialisten ab, da die enthaltenen Säuren die Haut zu sehr reizen und Folgeschäden verursachen können. Sinnvoll sind dagegen die Klassiker Fruchtsäuren und auch Zink. Vitamin-C-Serum wird als antioxidativer Alleskönner eingesetzt und ist auch beim gezielten Entfernen von Pigmentflecken sehr wirksam. Kombiniert mit einem Frucht- oder Milchsäurepeeling kann man den störenden Flecken zu Leibe rücken. Die Kombination mit heilungsfördernder Zinksalbe kann mögliche Reizungen weiter reduzieren. Aber Vorsicht bei hoher UV-Belastung während der Sommermonate. Die meisten Methoden eignen sich besser für Herbst und Winter.

Fruchtsäuren und Microneedling
Profis benutzen in Kosmetikstudios höher konzentrierte Fruchtsäuren und Seren oder Vitamin-A-Säure-Peelings, mit denen man erfolgreich auch gegen hartnäckige Altersflecke ankommt. Chemische Peelings wie Kräuterschälkuren und auch Microneedling-Behandlungen wirken ebenfalls effektiv gegen unerwünschte Pigmentveränderungen.  Die Wintermonate sind hierfür der ideale Zeitpunkt, da die Haut anschließend keine UV-Strahlung verträgt. Bei großen Muttermalen oder auch weißen Pigmentflecken sollte unbedingt vor einer Behandlung ein/e Hautärztin/-arzt befragt werden. Unsere KosmetikPraxis Tübingen berät gern zu den unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten wie den Fruchtsäurepeelings, die Kräuterschälkur GreenPeel und das Microneedling. Für alle drei Methoden gibt es gerade jetzt im Januar 2024 bei uns einen Preisnachlass von 15 Prozent. Mehr Infos zu den verschiedenen Behandlungen auch unter www.pillenbringer.de/wellness/kosmetikpraxis/ und direkt bei Petra Klein telefonisch über die Hautpflegehotline 0160-7676701

Was 2024 den Apotheken bringen könnte

Für die Bären-Apotheke steht im neuen Jahr wieder der Kundenservice im Vordergrund. Außer den in Vor-Coronazeiten üblichen regelmäßigen Kosmetik-Beratungsterminen, steht sogar unsere beliebte Ladies-Night in Tübingen nach einer längeren Pause wieder auf dem Programm. Was die Erreichbarkeit und tägliche Kundenkommunikation angeht, entwickeln wir uns ein gutes Stück weiter. Mit neuen Angeboten via WebChat und WhatsApp wird unser Online-Service verstärkt. So gehen wir auf die Bedürfnisse und Gewohnheiten unserer Kund*innen ein. Der Austausch über Facebook- und Instagram wird natürlich weiterhin gepflegt. Derzeit noch unklar ist, ob die vergangenen Protestaktionen gegen die Schieflage des deutschen Apothekenmarktes 2024 fortgesetzt werden. Eine Umfrage unter Apotheken zeigt, dass dies durchaus erwünscht ist, sofern die Politik unsere Warnungen bzw. Forderungen weiterhin ignoriert.

Fortsetzung der Digitalisierung
Ein nicht enden wollendes Thema ist auch die Digitalisierung des Gesundheitswesens – aktuell vor allem in Form von E-Rezept und elektronische Patientenakte. Beides klemmt noch immer, aber weniger wegen der ausführenden Apotheken, die diese größtenteils termingerecht auf den Weg gebracht haben, als vielmehr wegen technischer Probleme und mangelnder Verbreitung. Teilweise sind die Kunden*innen zum Einlösen des E-Rezeptes schneller in der Apotheke als die Daten auf elektronischem Wege. Dies kann zu unerwünschten Wartezeiten und Erklärungsnot in den Apotheken führen. Gefragt ist hier wie so oft eine gute Portion Galgenhumor. Eine weitere Stufe auf der Digitalisierungsleiter ist die Mitte 2024 startende Ausgabe der Gesundheits-ID, die jeder Versicherte für das digitale Gesundheitswesen benötigt. Die Apotheken sind offenbar für die Ausgabe sowie die notwendige Ausweiskontrolle zuständig. Die Höhe der nötigen Aufwandsentschädigung ist bisher aber ungeklärt.

Weite Apothekenschließungen
Auch 2024 scheint sich also die Regel „Mehr-Arbeit für zu wenig Honorar“ für die Apotheken   fortzusetzen. Für viele Apothekenbeschäftigte die nach Tarifvertrag bezahlt werden, wäre eine Gehaltsanpassung dringend nötig, ob diese dann aber von jenen Apotheken noch gestemmt werden können, die sich ohnehin an der finanziellen Belastungsgrenze bewegen, bleibt fraglich. Die Prognosen sehen für mindestens ein Drittel der deutschen Apotheken düster aus. Viele Apotheken zehren von ihren Rücklagen und ein Großteil der 2023 geschlossenen Apotheken hat wegen der weiterhin schlechten Wirtschaftslage und des massiven Fachkräftemangels die Schotten für immer dicht gemacht.

Bald Schlusslicht in Europa?
Die Anzahl der bundesweiten Apotheken und damit auch die Apothekendichte werden 2024 weiter rückläufig sein – vor allem im ländlichen Raum. Schon jetzt gibt es bundesweit in über 2000 PLZ-Gebieten keine örtliche Apotheke mehr. Somit müssen rund 4,9 Mio. Bürger*innen weite Strecken zur nächsten Apotheke zurücklegen, mit steigender Tendenz. Aktuell liegt Deutschland bei der bundesweiten statistischen Apothekendichte bei 22 Apotheken pro 100.000 Einwohner*innen und damit schon im hinteren Drittel aller EU-Länder. Der europäische Durchschnitt liegt bei 32. Verbessert sich die Lage in den kommenden Jahren nicht, steuern wir 2030 auf einen Rückgang auf 20,3 Apotheken je 100.000 Einwohner*innen zu. Von einer flächendeckenden Grundversorgung kann dann bald keine Rede mehr sein, wenn im kommenden Jahr erneut etliche Hundert Apotheken schließen müssen.