Glückstipps gegen den Winterblues

In der kalten dunklen Jahreszeit kämpfen viele – besonders jüngere Frauen, mit dem Phänomen des Winterblues. Wer im Herbst dem Sommer nachtrauert, bekommt pünktlich zur Zeitumstellung Ende Oktober zunehmend schlechte Laune. Je kürzer die Tage, desto mieser ist die Stimmung – trotz adventlicher Straßenbeleuchtung und heimischem Kerzenzauber. Scheinbar nichts hilft gegen die graue Tristesse, die sich zunehmend auch durch Müdigkeit und Antriebslosigkeit äußert. Der liebste Rückzugsort: das Bett um dabei die Lieblingsserie zu streamen. So dreht sich die Winterblues-Spirale weiter. Schuld hieran ist vor allem der Mangel an Licht. Endorphine oder Glückshormone werden ebenso wie Serotonin durch UV-Strahlung gebildet. Nimmt diese ab, steigt der Melatonin-Spiegel, der uns tagsüber schlapp und müde macht. Der Energiepegel sinkt und mit ihm fällt die Lust auf Bewegung und Aktivität.
Aktiv werden
Umso mehr heißt es dann, das Sofa gegen das Fitnessstudio tauschen und anstelle von Schokolade, Pommes und Weihnachtskeksen einen Obstsalat oder eine Gemüsebowl essen. Statt weiter zu Hause zu faulenzen, sollte der Terminkalender gefüllt werden. Am besten den Kreislauf schon morgens mit Gymnastik oder Yoga in Schwung bringen, während der Mittagspause ein paar Runden im Park drehen und abends, statt wieder Pizza zu bestellen ein gesundes Essen kochen. Auch die Urlaubsplanung für den Winter oder das nächste Jahr kann die Stimmung heben. Hilft das alles nichts, sollte man es mit Tageslichtlampen und täglich 30 Minuten UV-Licht probieren. Manche Krankenkassen geben zum Kauf der Speziallampen auch einen Zuschuss.
Farb- und AromatherapieWem das nicht genügt, der kann zu Pinseln und Farben greifen. Mit gelb- und orangefarbenen Wänden kommt Licht und gute Laune in die eigenen vier Wände. Ähnlich funktioniert eine Aromatherapie mit Jasmin, Bergamotte und Citrusdüften. Auch das sommerliche Lieblingsgericht macht glücklich. Und nicht zuletzt sollte man mit Vitamin D die Schieflage des Hormonhaushalts ausgleichen. Irgendwann kippt der Blues sonst in permanente Gereiztheit und akute Stimmungsschwankungen, die Familie, Partner, Freunde/innen und nicht zuletzt Kollegen/innen nerven. Auch beim Essen kann man gegensteuern: Nüsse, Haferflocken, Soja und Eier wirken anregend auf die Serotoninproduktion. Und typisch winterliche Gewürze wie Ingwer, Kardamom und Safran stärken nicht nur das Immunsystem, sondern fördern ebenfalls die Glückshormone.
Keine Winterdepression
Es lohnt auch ein Blick in den Norden, nach Norwegen, Schweden und Finnland, nämlich darauf, wie die Menschen nördlich des Polarkreises mit dem wenigen Licht umgehen. Von Ende November bis Mitte Januar sieht man während der Polarnacht auch tagsüber keine Sonne. Anders als erwartet leiden die Menschen hier viel seltener an einem Winterblues. Und nicht vergessen: ein saisonales Stimmungstief ist nicht mit einer echten Winterdepression gleichzusetzen. Der Winterblues fordert letztlich nur eine Anpassung an die winterlichen Lebensumstände. Dicke Socken und Wollpullis, Kerzenlicht und ein heißer Eintopf sowie der regelmäßige Gang in die Sauna machen auch kalte Tage attraktiv. Und vielleicht wartet ja auch ein Spaziergang durch verschneite Wiesen und Wälder auf uns. Der sorgt garantiert für gute Laune.

Auf der japanischen Insel Okinawa leben die ältesten Menschen der Welt und von hier stammt auch das Ikigai. Iki steht für das Leben und gai wörtlich übersetzt für Wert oder Sinn. Es dreht sich also beim Ikigai darum, den für sich wesentlichen Sinn des Lebens zu finden, quasi seine persönliche Glücksformel. Was entspricht unseren individuellen Werten und unserer Berufung? Was ist die innere Mission, die uns glücklich macht? Im Ikigai benötigt man für die entsprechenden Antworten keine langwierige Therapie. Selbstreflexion gehört zur japanischen Lebensart. Findet man das, was man zum Glücklichsein braucht, wird man automatisch zu einem wertvollen und effektiven Teil der Gesellschaft. Ein ganz praktischer Mehrwert des Ikigai. Anders als man denkt, geht es beim Ikigai weniger um Selbstoptimierung, sondern um die klassische Sinnsuche. Was dem Leben Sinn gibt, macht fast automatisch auch glücklicher.

Unangenehme Situationen vermeiden alle hin und wieder gern. Aber wer hätte gedacht, dass das Telefonieren inzwischen ebenfalls hierzu zählt? Dabei gehört es für viele zum täglichen Arbeitsalltag. Azubis, die jetzt ihre Ausbildung in einem Büro beginnen, werden sich also diesem neuen Feind der Gen Z stellen müssen. Schon die Generation der Millenniales, die ein Leben ohne Handy und Internet nicht mehr kennen, nutzt ihre Mobile-Phones kaum noch zum Telefonieren. Eine Funktion, für die es ursprünglich erfunden wurde. Stattdessen verschickt man Sprachnachrichten, je länger desto lieber. Termine beim Frisör, der Arztbesuch oder eine Restaurantreservierung werden ohnehin meist online vereinbart. Sogar Psychologen/innen haben sich inzwischen dem Problem angenommen.

Die Osterfeiertage liegen hinter uns, glücklicherweise hat das Wetter einigermaßen mitgespielt und man konnte mit den Kids was unternehmen. Sonst wären die Diskussionen vorprogrammiert – ums Daddeln, Zocken, Gamen, Chatten etc. Ein gutes Stück der Freizeit wird in den Familien heute mit dem Handy, am Tablet bzw. dem Bildschirm verbracht. Im Idealfall kann man sich gemeinsam auf eine Runde mit der X-Box oder die neue Netflix-Serie einigen. Je nach Alter der Kids ist es auch möglich sich auf ein paar Handylose Stunden zu verständigen – wenn das Alternativ-Programm stimmt. Mit zunehmendem Alter wird auch das immer schwieriger.



