Löwenzahn – seine Bitterstoffe stärken Verdauung und Stoffwechsel!
Für viele ist es einfach nur ein zwar hübsches aber zähes Unkraut, das selbst unter den widrigsten Umständen überlebt, aber vor allem bei den Kindern als Pusteblume beliebt ist. Dabei gehört der Löwenzahn von alters her zu den wichtigsten Pflanzen der traditionellen Volksheilkunde. Er gilt aber auch in der Küche als schmackhaftes Wildkraut und ist von der Wurzel bis zur Blüte essbar, so dass man mit ihm vor allem Salate und Smoothies optisch und geschmacklich aufpeppen kann. Seinen würzigen, je nach Alter auch leicht bitteren Geschmack, verdankt er einer Reihe von Bitterstoffen, die sich vor allem in seinem hohlen Stängel befinden. Der hier fließende Milchsaft wurde gern für die Wundheilung, gegen Warzen und Hornhaut und auch bei Insektenstichen verwendet. Aufgrund seiner Menge und der Vielzahl an Inhaltsstoffen gilt er als wahres Wundermittel bei zahlreichen Beschwerden, aber auch als gesundes Lebensmittel um den Körper mit den wichtigsten Vital- und Mineralstoffen zu versorgen. In der Küche kann man seine jungen Blätter und Blüten als Beigabe zu grünen Salaten einsetzen, sie zu würzigem Pesto oder nach Belieben zu cremigen Gemüsesuppen verarbeiten.
Er versorgt uns mit den Vitaminen A, C und E, mit Calcium, Magnesium, Eisen, Kalium sowie mit Bitterstoffen und Flavonoiden. Damit wirkt er verdauungsfördernd, entwässernd, krampflösend, harntreibend und regt dabei auch Appetit und Stoffwechsel an. Zum Einsatz kommt er als Heilmittel vor allem als Tee – frisch oder getrocknet, sowie als Presssaft. Besonders bei Problemen mit der Leber oder Galle wird Löwenzahn erfolgreich eingesetzt, da er den Gallenfluss fördert und bei der Entgiftung hilft. Er wirkt außerdem entkrampfend und hilft bei Blähungen und Völlegefühl. Allerdings sollte man ihn bei Entzündungen oder Verschluss der Gallenwege meiden und bei Gallensteinen und chronischer Fettleber besser den Arzt befragen. Bei der Menge an Bitterstoffen wird empfohlen täglich nicht mehr als 3 Tassen zu trinken, da sonst die Magenschleimhaut angegriffen wurden könnte.
Aufgrund seiner entgiftenden und harntreibenden Wirkung unterstützt der Löwenzahn sogar Fastenkuren. Auch bei rheumatischen Beschwerden, der Blutreinigung, bei Blasen- und Nierenleiden und Ekzemen tut er gute Dienste. Als Tinktur kann er auch äußerlich angewendet werden. Allgemein gilt er als wichtiges Stärkungsmittel und Antioxidans. Seit einigen Jahren wird auch seine Wirkung in der Krebstherapie getestet und z. B. bei Haut-, Brust- und Prostatakrebs sowie Leukämie unterstützend eingesetzt. Studien haben gezeigt, dass Löwenzahnwurzel-Extrakte das Absterben von Krebszellen positiv beeinflussen können.

Sie gehört zu den häufigsten Wildkräutern und ist vor allem bei Hobbygärtnern als ungeliebtes Unkraut bekannt, das sich als Bodenkriecher auch gern auf einem gut gedüngten Rasen breit macht und an Wegrändern zu finden ist. Vögel und Nager schätzen sie als besonders beliebte Futterpflanze. Offensichtlich wissen die Tiere sehr genau Bescheid über den hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Gerade im Frühjahr helfen die ersten jungen Triebe nach dem langen Winter wieder fit zu werden und sich zu regenerieren. Dabei sollte man aber die Heilkraft der Vogelmiere nicht vergessen, die vor allem entzündungshemmend und entgiftend wirkt. Sie wächst während der gesamten Vegetationszeit und entwickelt immer wieder kleine weiße Blüten.
Thymian wird schon seit der Antike sowohl in der Küche als Würzkraut, als auch gegen Krankheiten eingesetzt. Sein würzig bitter-süßes Aroma gibt vielen deftigen Fleisch- und Fischgerichten und auch Eintöpfen die typische Thymiannote. Als Heilkraut wird es vor allem bei Erkältungskrankheiten, Verdauungsbeschwerden sowie als natürliches Antibiotikum eingesetzt. Seine ätherischen Substanzen wirken krampf- und schleimlösend und entzündungshemmend. Das enthaltene Thymol lindert besonders Bronchitis, Keuchhusten und Schnupfen, aber auch Verdauungs- und Menstruationsbeschwerden – als Teeaufguss, Inhalation oder Gurgellösung. Man findet kaum einen Hustentee, der nicht Thymian enthält. Und für die bessere Verdauung gibt man getrockneten oder ein Sträußchen frischen Thymian direkt beim Kochen in die Speisen. Er ist ein wichtiger Bestandteil mediterraner Würzmischungen.
Wacholderbeeren kennt man als Gewürz vor allem aus der Winterküche, sowie von Wild- und Fischgerichten oder vom Sauerkraut. Er gilt schon seit der Antike als Heil- und Würzpflanze. Bekannt ist er auch als Basis für Gin und Genever. Zu medizinischen Zwecken werden nur die reifen Beeren bzw. Zapfen geerntet. Wacholdersträucher wachsen in Mittel- und Südeuropa und gehören zur Familie der Zypressengewächse. Die als Gewürz und zur Heilung verwendeten Beeren stammen hierzulande meist aus Italien oder Kroatien. Die Beeren selbst zu sammeln ist nicht ungefährlich, zum einen wegen der stacheligen Nadeln des Wacholders und zum anderen da er dem Sadebaum und seinen giftigen Beeren zum Verwechseln ähnelt. Zerreibt man reife Wacholderbeeren zwischen den Fingern, nimmt man deutlich den Duft der ätherischen Öle wahr. Sie sind es auch, die die Heilwirkung auf die Harnwege, die Verdauung, Gelenke und Gefäße ausmachen.
Gewürznelken gehören in fast jeden Lebkuchen, Glühwein oder winterliche Fleisch- und Gemüsegerichte. Zusammen mit Anis und Zimt bilden sie das klassische Winterpotpourri für die Nase. Dabei können Nelken mehr als süße oder pikante Gerichte aromatisieren oder das Raumklima verbessern. Gewürznelken zählen gerade im Winter zu den effektivsten Antioxidantien und stärken unsere Abwehrkräfte. Auch ihre Wirkung als Schmerzmittel ist seit dem Altertum bekannt. Der über 10 Meter hohe Gewürznelkenbaum ist ein immergrüner Baum und gehört zu den Myrtengewächsen. Bei den Nelken handelt es sich eigentlich um die Blütenknospen, die kurz vor der Blüte geerntet und dann getrocknet werden. In der Knospe befindet sich ein Ölbehälter, in dem ätherisches Öl enthalten ist. Dieses gibt der Nelke die Würze und ihr Aroma.
Wie dies schon bei den Druiden in der Antike bekannte Kraut zu seinem Namen kam, ist unklar. Auch wenn es so klingt als ob es etwas mit süßen Mädels zu tun hätte, geht der Name vermutlich eher auf den Honigwein Met zurück, der früher mit Mädesüß gewürzt bzw. gesüßt wurde oder weil die Blüten des Mädesüß einfach süß riechen. Auch wenn nur noch wenige die Pflanze kennen, die in Europa und Nordamerika an Bachufern und auf feuchten Wiesen anzutreffen ist, hat sie gerade jetzt zur Erkältungszeit einiges zu bieten. Ähnlich wie der Salbei wirkt auch das Mädesüß durch seine Gerbstoffe adstringierend auf die Schleimhäute, d.h. es zieht die Schleimhäute zusammen, ist daneben aber auch entzündungshemmend und fiebersenkend. Wie Holunder und Lindenblüten hat das Mädesüß schweißtreibende Eigenschaften und eignet sich deshalb als Tee auch gut zur unterstützenden Behandlung von Erkältungskrankheiten oder als Vorbeugung gegen einen beginnenden grippalen Infekt. Die getrockneten Blüten und Blätter bekommt man in der Apotheke oder als fertigen Erkältungstee. Mehr als drei Tassen am Tag sollte man aber nicht trinken.
Der unscheinbare Spitzwegerich ist fast überall an Wald- und Wiesenrändern zu finden. Er gilt als bewährte Heilpflanze und war 2014 sogar Arzneipflanze des Jahres. An warmen Herbsttagen findet man ihn noch bis in den Oktober hinein. Die Samen der Blüten kann man sogar jetzt noch sammeln und trocknen. Sie schmecken leicht nussig und lassen sich gepresst zu Wegerichöl verarbeiten. Auch die Knospen sind essbar, solange sie noch grün sind. Sie erinnern geschmacklich an Champignons. Die schmalen langen Blätter sollte man eher im Frühjahr verarbeiten so lange die Pflanze noch nicht geblüht hat. Sie eignen sich frisch aber auch als Salatbeigabe und gekocht als Spinatersatz oder Suppe.
Dem Hobbygärtner ist er ein echter Dorn im Auge, denn den Giersch auch Geißfuß genannt findet man häufig als Unkraut im Garten. Er wuchert gern, liebt es schattig und feucht und lässt sich wegen seiner unterirdischen Triebe nur schwer bekämpfen. Seine weiße Doldenblüte ist mit bis zu einem Meter Höhe auf Wiesen, an Bachläufen und im Wald kaum zu übersehen. Er blüht von Mai bis September und kann durch seinen dreikantigen gefurchten Stängel von anderen giftigen Doldenblütlern wie dem Schierling und dem Bärenklau unterschieden werden. Seine Blätter sind spitz, leicht behaart und die Ränder gezähnt. Hat man ihn sicher bestimmt kann man ihn für Salate, als Spinat oder auch Pesto verwenden. Er gilt als entsäuernd und entwässernd und wird schon von alters her gegen Gicht, Arthrose und Rheuma eingesetzt. Daneben wirkt er auch krampflösend, entgiftend und blutreinigend und hilft als Tee gegen Blasenentzündung oder -reizung. Zerstoßene Blätter oder Umschläge lindern als Auflage schmerzhafte Mückenstiche, einen leichten Sonnenbrand und auch Hämorrrhoiden.
In der mediterranen Küche begegnet uns der Salbei häufig. Er ist durch sein typisch würziges Aroma aber nicht nur bei Hobbyköchen beliebt, sondern mit seinen mehr als 60 Inhaltsstoffen auch eine wertvolle Heilpflanze. Die weichen leicht pelzigen Blätter des Salbeis haben frisch oder getrocknet eine leicht bittere Note und treffen nicht jedermanns Geschmack. Dabei gilt der Salbei officinalis als vielseitig heilend, was schon der Name verrät. Denn den Zusatz „officinalis“ tragen nur Heilpflanzen mit einem großen Wirkstoffspektrum. Officin wurden früher die Apotheken genannt. Schon seit dem Mittelalter erforschten Ärzte und Apotheker die Kräfte dieser weit verbreiteten Mittelmeerpflanze. Der Echte Salbei durfte deshalb in keinem Klostergarten fehlen. Aber auch im Topf kann man ihn gut ziehen. Er mag es sonnig, geschützt und nicht zu feucht. Kurz vor der Blütezeit sind seine Blätter am aromatischsten. Man kann sie frisch verarbeiten, als Bündel trocknen oder auch einfrieren.

